Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0018
5) Weilen auch bei denen Feriis zum Maienholen gemeiniglich nur grobe und
gefährliche Exzeß vorgehen, sollen solche ebensowohl gänzlich abgestellet sein.

6) Auf den Pfingstdienstag und Mittwoch sollen die Classes auch wieder frequentieret
und der Articulus de Spiritu sancto eiusque missione mit der Jugend
tractieret werden.

7) Die Ferien auf die Jahrmärkt, jeder Markt zwei Tag, mögen bleiben.

8) Inngleichen das ganze Jahr durch der Donnerstag und Samstag nach mittag
post Musicam.

9) Sodann die Hundstage durch, der Montag Nachmittag, jedoch länger nicht
als 4 Wochen.

10) Die 14 Tag Herbstferien mögen auch wie bisher verbleiben.

11) Hingegen sollen fernerhin auch gänzlich cessieren die Kirchweih- und
Martiniferien.

12) Wie auch die eine Zeit hero aufgekommenen Nachmittagsferien von denen
Aposteln und andern gemeinen Feiertagen.

13) Oberlaubte Ferien aber hat der Prorector denen Classen bei Endigung
ihrer Lektionen oder denen verrichtenden precibus zu publicieren, auch denen
Praeceptoribus, welche auf solche Zeit sonsten ihre Lektiones zu halten hätten,
selbige zu notifizieren und zugleich, wie lange sie währen, anzuzeigen.

Das Berg- und Rebdorf Tüllingen im Markgräflerland

im Jahre 1739

Von Dr. A. Baumhauer

Das vorderste Talstück der Wiese, aus deren Grund die Stadt Lörrach immer
höher die Hänge erklettert, verläuft in nordsüdlicher Richtung, und so ist denn
dem freien Blick nach Westen, in die Weite der Rheinebene und zum Kamm der
Vogesen, der langgestreckte Tüllinger Berg vorgelagert, hinter dem am Abend die
Sonne sich neigt. Wohltuend ist dem Auge der Blick auf den mit Obstbäumen und
Reben dicht bestandenen Hang des Berges, der vom Wäldchen, dem Käferholz,
gekrönt ist, und in dessen Grün sich die echten Markgräfler Weindörfer Unter- und
Obertüllingen mit dem weithin ragenden Kirchlein schmiegen. Die prächtige Aussicht
, die man von dort oben genießt, über Rhein- und Wiesental, vom Schwarzwald
bis zu den Alpen, hat ebenso wie der gute Tüllinger Wein zu allen Zeiten
Einheimische wie Fremde begeistert.

In seiner wertvollen Schilderung aller Orte der Herrschaft Rötteln hat Land-
vogt Friedrich von Leutrum im Jahr 1739 auch genauere Angaben
über „Tillingen", wie Tüllingen damals genannt wurde, gemacht. In Unter- und
Obertüllingen zusammen gab es 1739 46 Häuser, „welche aber dergestalten ineinander
gehenket und gebauet, daß bei intreffenden Feuersbrunsten, so Gott in Gnaden
abwenden wolle, man kaum würde zu löschen wissen, abgesehen sie von
laufenden Wassern entfernet". Der Landvogt sagt, daß die Lage des Dörfchens,
die er „erhöht und lustig" nennt, womit er wohl „lustvoll" meint, den Einwohnern
gerade in Kriegszeiten besonderen Vorteil geboten habe, da sowohl der Zugang
über die Wiese wie der steile Aufstieg die fremden Kriegsvölker abgeschreckt habe,
was allerdings nicht für alle Notzeiten stimmt. Dennoch hätten manche Nachbargemeinden
ihre „jalousie" — ihre Eifersucht — bezeigt, wenn das Dorf auf der
Höhe wieder einmal von Einquartierung verschont blieb. Von Leutrum berichtet

16


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0018