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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0026
Bürgermeister wurde. Es muß ein sehr tüchtiger Mann gewesen sein, aber auch sehr
gewalttätig. Um seines gewalttätigen Regimentes willen wurde er aus der Stadt
verbannt. Später hat er sich mit ihr wieder versöhnt und gelangte zu neuem Glanz
und Ansehen.

Aus seiner Ehe mit Ursula von Andlau ging einer der bedeutendsten Köpfe der
Familie hervor: Arnold von Rotberg. Wie andere Angehörige der Familie
schlug auch dieser die geistliche Laufbahn ein. Er wurde Doktor des Kirchenrechts
, Domherr des Domkapitels und im Jahre 1451 Bischof. Er war ein sehr leutseliger
, frommer und tüchtiger Kirchenfürst, der die bisherige unwürdige Behausung
des Bischofs durch den Bau des Bischofshofs ersetzte, der sich an den Kreuzgang
des Münsters anschloß. Dieser Bischofshof kam später in den Besitz der evangelischreformierten
Kirche in Basel. Nur acht Jahre durfte er auf dem Bischofssitz zubringen
. Er starb an einem freiwilligen Fasten.

Sein Vater Ludemann war der erste aus dem Geschlechte, der seinen
Blick nach dem Breisgau richtete. Nach dem Kaufbrief von 1417 kaufte er von dem
Edelknecht Junker Hermann Schaler mit lehensrechtlicher Bewilligung den
halben Teil und alle Rechte des Reichslehens Bamlach-Rheinweiler um 920 Gulden
in Gold. Siebzehn Jahre später kaufte der Ritter Bernhard von Rotberg,
ein Enkel des oben genannten Ludemann, den andern Teil dieses Reichslehens „mit
Zugehörungen" um 1000 Gulden. Auf dem Konzil zu Konstanz bestätigte Kaiser
Sigismund diesen Kauf und übertrug gleichzeitig das Reichslehen Bamlach-Rheinweiler
der Familie von Rotberg. Der Sohn des genannten Bernhard, Jakob von
R o t b e r g, verkaufte seine sämtlichen Lehen im Sißgau, verließ Basel und trat
im Jahre 1516 die neue Herrschaft in Bamlach-Rheinweiler an. Damit verlief der
weitere Weg derer von Rotberg im Breisgau.

Aber auch nach der Obersiedlung der Familie riß die Verbindung mit Basel
nicht ab. Die Freiherren von Rotberg verblieben weiter als Ministeriale im Dienst
des Bischofs von Basel und bekamen alte Lehen erneuert und neue zugewiesen.
Schon ein Jahr nachdem Jakob von Rotberg Basel verlassen hatte, verlieh ihm
Basel das „Erbbürgerrecht", das 1566, 1733 und 1794 erneuert wurde. Von den
beiden Rotberghöfen — der „Hintere Rotberger Hof" (Rittergasse 15) und der
„Vordere Rotberger Hof" (Rittergasse 25, 1658 an O. Merian verkauft) — war der
„Hintere Rotberger Hof" noch im Jahre 1797 im Besitz der Familie und diente als
ständiges Absteigequartier oder als Zufluchtsort im Kriege.

3. In Bamlach-Rheinweiler

Die neue Heimat der Familie von Rotberg, Bamlach-Rheinweiler, war eine
fruchtbare Gegend. Das konnte man schon daraus erkennen, daß — übrigens wie
überall im Markgräflerland — viele geistliche und weltliche Herren hier Eigentum
besaßen. St. Alban in Basel, St. Blasien mit den Probsteien Bürglen und Weitenau,
die Johanniter zu Rheinfelden, das Hochstift zu Basel, das Chorherrenstift St. Peter,
die Augustiner und Clarissinen zu St. Peter, ferner hatten die Familien von Bärenfels
, von Pfirt und von Bottenstein in Bamlach-Rheinweiler eigene Höfe und Güter.
Diese waren alle zu Erblehen oder in Erbpacht an die Einwohner beider Dörfer
verliehen. Daneben gab es wenig eigentümlichen Besitz. Allmendgut besaß die
Gemeinde nur in sehr beschränktem Umfange. Die Hauptbestandteile aber von
Bamlach - Rheinweiler mit Gericht, Zwing und Bann waren königliches
Eigentum, welches sich im 14., Anfang des 15. Jahrhunderts in dem Besitze der
Basler Patrizierfamilie der Schaler befand.

Das Reichslehen schloß in sich ein: Das Schloß in Rheinweiler, die hohe und
niedere Gerichtsbarkeit, jährliche Steuer, Schirm-, Abzugs- und Aufnahmegeld,
Erbgulden, Vogtsteuer und Salzverkauf, Umgeld von Wein und Fleisch, Fronen,

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