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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0053
fen, von wo aus sie einst auf die Höhe hinaufgezogen sind. Auffällig ist die Tatsache
, daß weitaus mehr Zuzug von Osten, also aus dem Gebiet der alten Herrschaft
Rötteln, kommt, während der Zuzug aus der Herrschaft Badenweiler, zu der
die Sirnitzhöfe eigentlich gehören, sehr gering ist. Eine Erklärung hierfür läßt sich
nicht finden, es sei denn, man sähe sie darin, daß das Köhlergewerbe seinen Ergänzungsbedarf
aus den mehr im Schwarzwald gelegenen Gebieten holt, als aus
den Randgebieten, wo das Handwerk des Köhlers wohl wesentlich früher ausgestorben
sein dürfte.

Ihrer Bedeutung aber als Bindeglied zwischen dem Vorland des Schwarzwaldes
und den eigentlichen Waldgebieten ist die Sirnitzsiedlung auch heute noch — wenn
auch in stark abgewandelter Form — treu geblieben: Mittlerin zu sein zwischen den
Bewohnern des Klemmbach- und des Wiesentales.

::") Die Zahlen in Klammern verweisen auf die Familien-Übersicht Seite 52—61
Quelle: Kirchenbücher der ev. Pfarrei Badenweiler

Das Ende der Lehenhöfe und der Köhlersiedlung auf der Sirnitz ist durch
eine einschneidende wirtschaftliche Veränderung bedingt. Es ist das Eintreffen der
Ruhrkohle, die billiger ist als die Holzkohle. Zwar ist das mit Holzkohle geschmolzene
Eisen hochwertiger als das mit der Steinkohle erzeugte. Jenes wird dem
schwedischen Eisen gegenüber als nahezu gleichwertig bezeichnet.

Das Gelände der aufgegebenen Lehenhöfe, wie das in den abgelegenen Gegenden
allgemein geschieht, übernimmt die Forstbehörde durch Ankauf. Der Prozeß
beginnt in der Erkenntnis, daß ein Wiederaufleben der Holzkohle erzeugenden
Meiler durch die Köhler nicht mehr möglich ist, da auch die Köhler selbst im
Mangel des Absatzes einsehen, daß ihre Zeit abgelaufen ist und sie hinabsteigen
in die Täler, wo sie sich andern Berufen zuwenden oder sich einen Hof ankaufen
und Landwirtschaft treiben.

Die Forstbehörde legt durch Gemeinde- und Staatswaldungen Wege zur Abfuhr
des Holzes an und findet ehemalige Köhler als Holzhauer. Aber zu Tausenden und
Abertausenden bergen unsere Waldungen die ehemaligen Kohlplätze, deren
schwarze Erde die Herkunft verraten.

So spiegelt sich in der Abkehr von der Holzkohle auf der Sirnitz die große
Veränderung des wirtschaftlichen Lebens durch den Übergang zur Steinkohle. Da
die Eisenbahn deren Transport in zunehmendem Maße übernimmt, brechen alle
Eisenhütten im Oberland zusammen: Oberweiler, Kandern, Hausen, Wehr und
Albbruck. Karl Seith f

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