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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0037
für die Annahme größerer Klimaschwankungen in dieser Epoche, wenn man vielleicht
auch mit einer allmählich sich vollziehenden Klimaverschlechterung mit dem
Übergang zur Hallstattzeit rechnen kann. Unter Ausschluß archäologischer Datierungsmethoden
sehen wir keine Möglichkeit einer absolutchronologischen Datierung
der Höhensiedlungen aus diesem Zeitraum innerhalb unseres Gebietes. Sie ist
weder bei der Höhensiedlung auf dem Burgberg nördlich von Burkheim, noch
bei der urnenfelderzeitlichen Talsiedlung von Achkarren (22) gegeben. In Achkarren
lag die Kulturschicht unter einem 3,80 m mächtigen Schwemmlöß begraben
(23); es handelte sich dabei um einen „verschwemmten Löss von grauer,
graubrauner und gelblichgrauer Farbe", der „innerhalb von etwa 2800 Jahren
von einem kleinen Bach abgesetzt" (24) wurde. Wir haben auch hier keinen
Grund, die Bildung dieses Schwemmlößes und die Auffüllung des urnenfelderzeitlichen
Kulturniveaus auf einen innerhalb eines kurzen Zeitraumes ablaufenden
Klimaumschwung um 800 v. Chr., wie er von G. Smolla angenommen wird, zurückzuführen
. In dem die Funde überlagernden Schwemmlöß fanden sich nach
R. Lais (25) zahlreiche wärmeliebende Molluskenarten (Zebrina detrita, Pomatias
elegans, Helix pomatia, Helicodonta obvoluta und Monacha incarnata). Sie legen
den Schluß einer Einwanderung dieser wärmeliebenden Arten in subborealer Zeit
nahe, können aber im Sinne unserer Fragestellung nur insofern angezogen werden
, als sie uns die frühest mögliche Phase des Abbruchs dieser Siedlung, das
Subboreal, angeben. Weitere Aussagen über den Zeitpunkt der Aufgabe dieser
Siedlung und ihre klimatischen Umweltbedingungen erlaubt der Befund nicht.
Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Siedlung auf dem Breisacher Münsterberg.
Auch dort wurden die urnenfelderzeitlichen Schichten „mit brauner, humoser Erde
und darüber mit verfärbtem Löß" (26) überdeckt. Auch hier ist aber eine genauere
Fixierung dieses „Überschwemmungshorizontes", der aber „spätestens in der Späthallstattzeit
oder der Frühlatenezeit abgeschlossen gewesen sein" (27) muß, nicht
möglich.

Einige, wenn auch dürftige Aufschlüsse zu diesem Fragenkreis bringt die Beobachtung
von R. Lais, die bei der Ausgrabung der „Hallstattgrabhügel auf den
Rennmatten bei Ihringen" (28) gemacht wurde. Am Fuß eines „vom Pflug angeschnittenen
Grabhügels" fanden sich Schalen von Süßwasserschnecken, während
sein Inneres und seine höheren Teile frei von solchen Schalen waren". R. Lais
schloß aus diesem Befund, daß die Versumpfung dieses Geländes „erst nach der
Hallstattzeit erfolgt sein kann". Seine von ihm gegebene Erklärung der Versumpfung
- „die nach der Bronzezeit erfolgte Versumpfung dieses Gebietes hängt
wohl damit zusammen, daß der Abfluß der Bäche zwischen Tuniberg und Kaiserstuhl
durch die vom Kaiserstuhl herabgeschwemmten Lößmassen allmählich verbaut
wurde" - kann nur unter der Voraussetzung der Annahme erhöhter Niederschläge
zu diesem Zeitpunkt zutreffen. Auch dieser Befund ist von geringem Aussagewert
, da er uns nur besagt, daß zu einem uns nicht bekannten Zeitpunkt
während einer Zeit erhöhter Niederschläge eine Versumpfung des Geländes einsetzte
.

Die von R. Lais durchgeführten Untersuchungen postglazialer Höhlensedimente
am Isteiner Klotz (29) und ihre Auswertung zur Rekonstruktion des postglazialen
Klimaablaufs ergaben unter besonderer Berücksichtigung der Sintergrusablagerungen
folgendes Bild: Auf eine Strate aus braunem Lehm mit Knochen
und Scherbenresten (Schicht e) folgte eine „steinfreie, rotbraune Lehmschicht"
(Schicht d), die wiederum Scherben und Knochen führte, darüber eine der
Schicht e entsprechende Strate mit braunem Lehm (c) (30). Die Ablagerung dieser
braunen Lehmschicht c fällt in eine Zeit vermehrter Niederschläge, die eine Zeit
trockenen Klimas (Schicht e mit neolithischen und Schicht d mit bronzezeitlichen

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