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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0038
Scherben) ablöste. Sie fielen in die „trockene subboreale Zeit des Endneolithikums
und der Bronzekultur (e und d), die schließlich wieder der feuchten, subatlantischen
Zeit weicht, die bis zur Gegenwart reicht (c)c< (31).

Die Roterde der subborealen Lehmschicht (d) wurde außerhalb der Höhle in
der Nähe des Isteiner Klotzes gebildet und vom Wind in die Höhle hineingetragen
, wo sie der Verwitterung weitgehend entzogen blieb. Dagegen wurde
diese zur Zeit des Klimaoptimums des Subboreals entstandene Roterde außerhalb
der Höhle durch die vermehrten Niederschläge des folgenden Subatlantikums
zerstört (32). Diese Sedimentationsfolge am Isteiner Klotz, die es nahelegt, für
die Bronzezeit ein trockenwarmes Klima mit kontinentalem Einschlag anzunehmen
, wird ergänzt und bestätigt durch Untersuchungen aus der näheren Umgebung
unseres Untersuchungsgebietes. So konnte etwa E. Oberdorf er am Schluchsee
für diese Zeit ein Klima mit mehr kontinentalem Einschlag feststellen (33),
während Lüdi bei Untersuchungen der Seespiegelschwankungen von schweizerischen
Seen mit einem Tiefstand während der Bronze- und Urnenfelderzeit
rechnet (34).

Die Schwemmlößlagen überdecken, wie die erwähnten Befunde erweisen (Achkarren
, Breisach-Münsterberg), urnenfelderzeitliche Siedlungen oder gehen spät-
hallstättischen voraus (Breisach-Münsterberg).

Der „Klimasturz", der diese weiträumig nachgewiesenen Überschwemmungen
verursachte, „müßte sich demnach im Laufe oder am Ende der jüngeren Urnen-
felderperiode Südwestdeutschlands (Hallstatt B) oder während der älteren Hallstattperiode
(Hallstatt C) abgespielt haben. Da aber nirgends Siedlungsschichten
dieser älteren (Hallstatt-)Periode überschwemmt gefunden wurden, . . . darf der
Zeitpunkt unbedenklich durch Ausschluß der älteren Hallstattzeit (Hallstatt C)
eingeschränkt werden" (35). Während einige Forscher aus diesen Gründen die
Klimaänderung an die Grenze von später Urnenfelderzeit und älterer Hallstattzeit
setzen, möchte G. Smolla diese Klimaänderung (unter Hinweis auf die für
die jüngere Urnenfelderkultur auch auf der wasserarmen Schwäbischen Alb nachgewiesenen
Grabhügelfunde) für die Urnenfelderzeit in Anspruch nehmen und
damit die Zeit, „in der sich die Anfänge der Klimaänderung bereits auswirkten",
noch in die Urnenfelderzeit verlegen (36). Sie fällt nach G. Smolla in die von
E. Gersbach herausgestellte Zäsur zwischen Hallstatt B 1 und Hallstatt B 2. Gestützt
würde diese Auffassung durch das erst mit einer niederschlagsreicheren Zeit
(Hallstatt B 2) einsetzende Auftreten von Grabhügeln auf der (wasserarmen,
siedlungsfeindlichen) Schwäbischen Alb und den Abbruch der in einer niederschlagsreicheren
Zeit nun ungünstiger gelegenen Siedlungen mit Hallstatt B 1.
Nicht in dieses Chronologieschema fügt sich nun aber die Mehrzahl der Höhensiedlungen
, deren Abbruch mit Hallstatt B 1 durch einen Klimasturz nicht zu
erklären ist. Gerade eine, wenn auch hier nicht zu leugnende, so doch überspitzt
formulierte Einflußnahme von Klimaänderungen auf Topographie und Verteilung
der Siedlungen muß bei einer kausalen Verknüpfung im obigen Sinne als
abwegig erscheinen. Möchte man in einer Zeit mit zunehmender Klimaverschlechterung
eher an einen Weg aus der Ebene in die Vorhügel des Gebirges, aus
dem von Hochwassern bedrohten Flachland auf die geschützten Vorberge denken,
so erscheint das hier von G. Smolla konzipierte Bild einer Verlegung der auf
wasserlosen Kalkklippen angelegten Siedlungen in die Talaue während einer
niederschlagsreicheren, von Überschwemmungen heimgesuchten Zeit nicht glaubwürdig
.

Einige Siedlungen, so Burkheim, dauern noch in Hallstatt B 2 fort, so daß
G. Smolla sich gezwungen sieht, hier „lokale Ursachen" anzunehmen oder von

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