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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0041
hier mit Bauten zu tun haben, die auf der Erde aufgesetzt waren. Entsprechend
den vorgefundenen Resten der Wandfüllung nehmen wir an, daß die Häuser in
Fachwerktechnik auf einem Grundschwellenrahmen errichtet wurden. So ist es nur
zu natürlich, daß kaum tiefreichende Verfärbungen gefunden werden konnten" (8).

In allen Fällen sind es also Spuren des Grundrisses, die uns eine, wenn auch
bescheidene Aussage über die Hausformen dieser Kultur am Hoch- und Oberrhein
erlauben. Diese Beispiele zeigen mit großer Deutlichkeit, daß eine genetische
Betrachtung der Hausformen, die das Gerüst zum Mittelpunkt macht, für prähistorische
Zeiten auf unüberbrückbare Hindernisse stößt. In den wenigen Fällen,
in denen uns Reste prähistorischer Bauten erhalten sind, die eine klare, zweifelsfreie
Aussage erlauben — was in den wenigsten Fällen überhaupt möglich ist —,
sind es ausschließlich Spuren der Hausgrundrisse, die — und auch hier ist Vorsicht
geboten — in einigen Fällen die Rekonstruktion des Grundrisses erlauben.
Keinesfalls lassen sich jedoch über den Aufriß auch nur einigermaßen sichere Anhaltspunkte
gewinnen. Alle Aussagen über den Oberbau einer prähistorischen
Hütte sind Hypothesen, die sich auf die Abdrücke im Hüttenlehm gründen. Diese
wiederum erlauben uns nur eine Feststellung der Form und z. T. der Art des zur
Verwendung gekommenen Bauholzes. Aber mit einem Abdruck eines Spalt- oder
Rundholzes in Bruchstücken des hartgebrannten Hüttenlehms allein dürfte kaum
die Möglichkeit einer Festlegung des Aufrisses des Hauses verbunden sein.

Anmerkungen zu Kap. I

(1) Vgl. die Arbeiten von Friedrich Metz, Land und Leute, Gesammelte Beiträge zur
deutschen Landes- und Volksforschung, herausgegeben von E. Meynen und R. Oehme,
Stuttgart 1961

(2) Liehl, Ekkehard, Das Feldberggebiet als Siedlungsraum, in: Der Feldberg, hrsg. von
K. Müller, Freiburg 1948, S. 525—586

(3) Gersbach, Egon, „Die Urgeschichte des Hochrheins", Dissertation, Freiburg i. Br. 1950
(Maschinenschr.), S. 78 und ders., Ein Beitrag zur Untergliederung der jüngeren Ur-
nenfelderzeit (Hallstatt B) im Räume der südwestdeutsch-schweizerischen Gruppe, in:
41. Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft f. Urgesch., 1951, S. 184. — Entsprechende
Höhensiedlungen der Urnenfelderkultur sind auch aus Südwesteuropa bekannt.
Hensler, Gretel, Die Urnenfelderkultur in Spanien, in: Kurze Beiträge zur Exkursion
des Institutes für Ur- und Frühgeschichte Freiburg nach Spanien (17.4. — 5.5.63)
Maschinenschr., S. 24—26, ebenda S. 25)

(4) Gersbach, 1951, S. 184

(5) Bersu, Gerhard, Das Wittnauer Horn im Kanton Aargau, seine ur- und frühgeschichtlichen
Befestigungsanlagen, Monographien zur Ur- und Frühgeschichte der Schweiz,
hrsg. v. d. Schweiz. Gesellschaft f. Urgeschichte, Band IV, Basel 1945; Gersbach,
1951, S. 184

(6) Gersbach, 1951, S. 186

(6) Gersbach, 1951, S. 186

(7) Gersbach, 1951, S. 185 f

(8) 0. Paret (Das Neue Bild der Vorgeschichte, Stuttgart, 1946, S. 125 ff.) hatte mit der
These eines „Klimaumschwungs ums Jahr 800 v. Chr." versucht, eine Erklärung für
den Abbruch der in einer Zeit mit einer „außergewöhnlichen Trockenheit" als Moorsiedlung
angelegten spätbronzezeitlichen Siedlung „Wasserburg Buchau" zu geben.
Der Klimasturz um das Jahr 800 v. Chr. habe die im Moor angelegte Siedlung bei
allmählich steigendem Wasserspiegel des Federsees zu einer Insel werden lassen und
die Aufgabe der Siedlung mit ihren ebenerdigen Hütten (nicht „Pfahlbauten") erzwungen
. Diese Moorsiedlung war, wie er glaubte, auch allgemein für andere Siedlungen
der Voralpenseen (die sog. „Pfahlbauten") annehmen zu müssen, in einer

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