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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
26.1964, Heft 1.1964
Seite: 2
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-01/0004
Die Mühle geht nun über in die Hände des Michael Pflüger und seiner Frau
Margaretha, die am 15. Januar 1673 das Zeitliche segnet; sie wurde 80 Jahre alt.
In dieser Familie bleibt die Mühle eineinhalb Jahrhunderte. Da aber eine große
Landwirtschaft mit ihrem Besitz verbunden ist, der erste Pflüger wohl das Müllerhandwerk
nicht erlernt hat, wird die Mühle als „Lehenmühle" ausgegeben, d. h.
es kommen Pächter als gelernte Müller, die den Mahlbetrieb fachgemäß führen.
Vielfach sind es Fremde, die als Hintersassen hereinkommen und nur so lange
bleiben, bis sie ein besseres Unterkommen irgendwo fanden. Ein ständiger Wechsel
ist die Folge, der schon 1647 einsetzt und auch unter dem gleichnamigen Sohn
Pflügers andauert.

Es erscheint als Pächter 1647 Hans Bieler (Bühler) mit seiner Frau Magdalene
Danner, die im Dezember dieses Jahres Freude und Leid erleben. Das Kindlein
Andreas wird ihnen geschenkt, aber nach wenigen Tagen wieder genommen. 1656
folgt dem kleinen Bruder die 5 V2 jährige Schwester Madien nach, und sechs Jahre
darauf sagt auch der Vater als Fischer der Erde Lebewohl.

Ihm folgt der Müller Melchior Zuber von Wattweil im St.-Galler Gebiet, der
sich 1664 mit der Pflügerschen Müllerstochter Anna verbindet. Unter den Kindern
des Ehepaares erhält ein Sohn den Namen des Großvaters: Michael. Der Vater
Melchior starb zum großen Leidwesen der Familie am 20. Februar 1675 an der
„ungarischen Krankheit", erst 40 Jahre alt. Da übernimmt der Sohn des alten
Müllers, Michael Pflüger IL, den Betrieb der Mahlmühle. Er ist mit Anna, der
Tochter des Sägers Glaiß zu Schopfheim, verheiratet. Aber auch er zieht Lehenmüller
heran, zuerst Matthäus Sigi, der aber schon 1677 mit 26 Jahren dahinscheidet.
Ihm folgt der Schweizer Calvinist Andreas Jodi, 1694 Hans Sutor, 1696 Hans
Jacob Müller, der auch als Bäcker tätig ist. Für ihn besorgte sein Vater Martin die
Mühle, die Ehefrau Anna Greiner das Hauswesen. 1704 tritt Hans Pflüger die Leitung
der Mahlmühle an. Er ist mit Ursula Schneid (Schleith oder Schneider) von
Steinen verheiratet. 1708 treffen wir darin auch Wolf gang Pflüger an, der 1652 geboren
ist. Sie setzen die Annahme von Lehenmüllern fort. Es sind nacheinander
Hans Jacob Reinhardt, Abraham Stupfer, Jacob Dreyer (Dreher), Franz Kuhn.
1732 finden wir Johannes Müller, der Regina Gaßmann zur Frau hat, 1733 hält sich
auch Michael Brodhag und seine Gattin Anna Maria Wevler darin auf. 1738 ist es
Jacob Früh. Der rasche Wechsel ist bedingt durch den Polnischen Erbfolgekrieg
(1733—1738), der auch an den Oberrhein kriegerische Aufmärsche gebracht hatte.
Aber die Pflüger bleiben standhaft. 1752 legt sich nach der Unruhe der Zeit der
Müllermeister Tobias Pflüger zur ewigen Ruhe nieder. Nach seinem Tode tritt
Samuel Hechler als Lehenmüller auf. Er wird abgelöst durch Michael Pflüger HL,
den Sohn des Heinrich Pflüger zu Fahrnau, der Anna Maria Fingerlin von Schallbach
am 25. April 1769 als Ehefrau heimführt. Aber das Glück leuchtet in der
Mühle zu Gündenhausen nicht lange. Am 8. März 1770 stirbt ihm die geliebte Frau
im Wochenbett, erst 32 Jahre alt. Sie war im Jahre 1739 geboren. In zweiter Ehe
verbindet sich der Witwer mit Eva Kammüller. Sie schenkt ihm am 7. August 1772
die Tochter Maria Barbara.

In die Zeit der zweiten Ehe fallen zwei bauliche Veränderungen, die Pflüger
durch zwei Tafeln über dem Scheunenbogen und der Haustüre festhält. So lesen
wir über dem Scheunentor, im Kreis verteilt

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17 85
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