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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
26.1964, Heft 1.1964
Seite: 18
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Jüdische Familie

fertigen. Sein Sohn Anton (1769—1841) wurde Kirchenmaler, reiste 1784 nach
Italien und arbeitete später in der Werkstatt seines Vaters. 1799 zog er dann nach
Zizenhausen bei Stockach. Hier entwarf er zunächst ebenfalls kleine Reliefs mit
religiösen Motiven nach den Skizzenbüchern und Kupferstichen, die er aus Italien
mitgebracht hatte: Krippenspiele, Verkündigungs- und Passionsszenen. Die Tonfiguren
konnten aus den Gipsmodeln beliebig oft geprägt werden, wurden dann
gebrannt und von Hand bemalt. Franz und Anton Sohn fanden bei der frommen
bäuerlichen Bevölkerung regen Absatz für die billigen und neumodischen Heiligenbilder
, den sogenannten „plastischen Bilderbogen". Während Franz Sohn ein gewisses
künstlerisches Maß nicht zu übersteigen vermochte — seine Figuren blieben derb
und unbeholfen —, zeigte Anton Sohn mehr Glück und Begabung. Er wurde um
1800 so der eigentliche Schöpfer der Zizenhausener Figuren. Bald erweiterte er
seinen Stoffkreis. Reiter- und Soldatenfiguren, Hirten und Grotesken entstanden.
Schließlich wagte er ganze Szenen und Personengruppen. Fast alle diese Darstellungen
sind nur vorderseitig plastisch und bemalt. Sie stehen auf einem Sockel, der
meist mit einem Schriftband — oft in deutscher und französischer Sprache — versehen
, den Titel des Werkes anzeigt. Künstler, zum Teil von hohem Rang, dienten
Anton Sohn als Vorlage, so Hyronimus Heß, Callot, Boilly, Gottfried Mind u. a.
Anfang des 19. Jahrhunderts trat Anton Sohn in Verbindung mit dem Basler Kunsthändler
Johann Rudolf Brenner, der „Bildlibrenner" genannt. Er gab dem Zizenhausener
Tonbildner Aufträge für einzelne Figuren und ganze Serien und lieferte
dazu auch die Vorlagen. So entstanden die „Kindergruppen" nach Gottfried Mind,
die „Sieben Schwaben", der „Ärztestreit", die „Musikkapelle", die Judenkarika-

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