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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
26.1964, Heft 1.1964
Seite: 40
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-01/0042
Drei Jahre vorher war auf seinem Schloß zu Neuenburg am See Graf Ludwig
gestorben, auch als Letzter seiner uralten Dynastie. Bis zur Übernahme seines verwaisten
Territoriums im Jahre 1395/97 durch Konrad, den Grafen von Freiburg
(aus der älteren Linie) und Herrn zu Badenweiler, führte dort Isabella, die Witwe
des letzten Nidauers und Schwester Ludwigs, die Zügel der Regierung.

Der Freiheitskampf der Eidgenossen jedoch ging weiter, seinem schnellen Ende
entgegen. Der gegen die acht Urkantone zur letzten Entscheidung angetretene
habsburgische Heerbann, darunter auch der Adel des Breisgaus, holte sich 1386
bei Sempach eine vernichtende Niederlage. Unter den Toten zählte man auch drei
Herren von Müllenheim. Der Machttraum Österreichs von seinem alemannischen
Großreich war ausgeträumt. Kurze Zeit darauf besetzten die Bürger Berns und
Solothurns die Städte Büren und Nidau nebst ihren Burgen. In einer zwischen den
Siegern vereinbarten Teilung kam der Raum nördlich der Aare zu Solothurn, was
südlich des Flusses lag, zu Bern.

Unsere Herrschaft Badenweiler fiel nach Imers Tod an die Grafen Heinrich,
Johann und Konrad von Fürstenberg. Es waren die Söhne der Schwester von Imers
Mutter Margareta. Zum Andenken an ihren verstorbenen Onkel Imer schenkten sie
nach seinem Tod an die Pfründe Unserer Lieben Frauen Altar in der Kirche zu
Badenweiler dreieinhalb Schupposengüter unter der Bedingung, daß der jeweilige
Pfründner des Altars alljährlich jedem der Leutpriester zu Badenweiler und Müllheim
zehn Schilling Stäbler, darüber hinaus den Armen Brot, vier Sester Nüsse sowie
vier Pfund und zehn Schillinge an Geld verabreichen soll.

Mit der Einführung der Reformation wurde auch dieser frommen Schenkung
und mit ihr manch anderer Erinnerung an den Grafen Imer und sein Geschlecht ein
rasches Ende gesetzt. Ihr Hoheitszeichen aber — der goldene Pfahl mit den drei
schwarzen Sparren im roten Feld — hat die Jahrhunderte bis in die Gegenwart
überdauert.

Quellen :

1) Joh. Dierauer, Geschichte der Schweiz. Eidgenossenschaft

2) Histor.-Biograph. Lexikon der Schweiz

3) Fontes rerum Bernensium

4) Daniel Schöpflin, Hist. Zar. — Badensis

5) A. J. Sievert, Die Geschichte der Stadt Müllheim

6) F. X. Kraus, die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach

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