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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
26.1964, Heft 1.1964
Seite: 46
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-01/0048
Professor der Medizin in Kiel, Philipp Gabriel Hensler in seinem „Beitrag zur
Geschichte des Aussatzes". Und auch an Hartmann von Aues „Armen Heinrich" zu
denken liegt nahe beim Besuch der Leprosenkapelle zu Staufen, in deren Mauern
viele solcher Verzweifelter gebetet haben mögen:

Und do der arme Heinrich

alrest verstuont sich

daz er der werke widerstuont

als alle sine glichen tuont,

do schiet in sin bitter leit

von Jobes gedultikeit.

wan ez leit Job der guote

mit gedültigem muote

do ez ime ze lidenne geschah

durch der sele gemach

den siechtuom und die swacheit

die er von der werke leit:

des lobet' er got und fröute sich.

do tet der arme Heinrich

leider niender also:

wan er was trürec unde unfro,

sin swebendez herze daz verswanc,

sin swimmendiu fröude ertranc,. . .

er sente sich vil sere

daz er so manege ere

hinder im müeste läzen.

verfluochet und verwazen

wart vil ofte der tac,

da sin geburt ane lac.

„Als der arme Heinrich erst sah, daß er, gleich allen Aussätzigen, der Welt
widerwärtig war, da unterschied ihn sein bitterer Schmerz von Hiobs Geduld. Denn
es ertrug jener Fromme mit geduldigem Mute und Seelenruhe, was ihm zu leiden
auferlegt war: das Siechtum und die Krankheit der Welt, und lobet dabei freudig
Gott seinen Herrn. Das aber tat leider nicht der arme Heinrich, der war unfroh
und traurig, sein hochsteigendes Herz sank, seine schwebende Freude ward zunichte
. .. Er trauerte, daß er so viel Glück hinter sich lassen mußte, ja er verfluchte und
verwünschte gar oft den Tag, an dem er zur Welt geboren war." (5)

(1) 1271: Fratres ordinis sancti Lazari in Slatte (Fontes rerum Bernensium, Berns
Geschichtsquellen. Bern 1883—1893).

1275: Domus sancti Lazari in Schlatte (Liber decimationis cleri Constanciensis pro Papa
de anno 1275, herausgegeben von W. Haid, Freiburger Diözesan-Archiv 1, 1—303.
1277: Cläre memorie Gotfridus dictus marscalcus et Wernherus frater suus ecclesiam
in Slatte sitam in terminis Brisgaudie Constantiensis dyocesis cum iure patronatus, quod
ab antiquo dinoscebatur pertinere ad manus Henirici dicti de Amperingen, fratibus et
domui sancti Lazari Jherosolimitani ordinis beati Augustini duxerunt coerferendam ac
impertuam possidendam (Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins, Neue Folge 1, S. 468).
1286 1232: Das hus ze Slatte des ordens von Sant Lazaren (GLA Karlsruhe, Johanniter-
archive (Schlatt)).

1298: Domus et fratres ordinis sancti Lazari Jherosimilitani in Slatte (GLA Karlsruhe,
Johanniterarchive (Schlatt)).

(Sämtliche Zitate nach Albert Krieger, Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums
Baden. Heidelberg 1904. Band II; Sp. 848/849.)

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