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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
26.1964, Heft 1.1964
Seite: 50
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letzt zerstört war, kehrte er in seinem Jagdhaus, im Forsthaus zu Kandern an,
von wo er seine Jäger und Treiber, die Jagdfröner aus den bestimmten Orten,
berief. Dort im Forsthaus zu Kandern wird noch heute ein Erinnerungsstück, die
„Goldene Sau", gezeigt, welches nach einer Jagd des Markgrafen Georg Friedrich
zur Zeit des Forstmeisters Jakob von Rotberg vom Fürsten gestiftet wurde. Zum
Gedächtnis an die „starke Sau", die er geschossen, und zu Ehren der Jägerei im
Oberland stiftete er 1605 einen vergoldeten silbernen Weinkrug in der Form einer
Sau, der ein Maß faßt, und schrieb in das dazugelegte Buch die „Virtute": Als
mir das Waidwerk woll abgangen - und ich ein gutes Schwein gefangen, - auch
ich mit fraiden kam zu Haus - tranck ich den willkhom erstlich aus.

Von einem anderen Jagdintermezzo berichtet Leutrum im Jahre 1729, als der
Erbprinz Karl Friedrich im Röttier Wald, wo der Kanderner, Wollbacher und
Steinener Forst zusammenstoßen, auf der Jagd von einem solch starken Regen
überrascht worden seien, daß die Speisen und Schüsseln ganz mit Regenwasser
angefüllt wurden. Dessen ungeachtet war dem Prinzen und seinem Gefolge die
Lust nicht verdorben, und der Humor schuf für diesen Ort den Namen „Nasse
Küche" und zur Erinnerung daran einen steinernen Tisch für die nächste fröhliche
Jagdrunde im Wald, eine Stiftung des Landvogts von Leutrum, der auch mit von
der Partie war. (A. Eisele: Kandern, 1956).

Die Erinnerung an den schönen und weitläufigen Wildpark bewahren noch
die Waldnamen Ebersol am Gugelhut, das Hetzebrünnli — aus dem irrtümlich
später Hexebrünnli geworden ist —, Schweingraben, Hirzehüsli und das Salzlecke
, 1730 ein schöner Brunstplatz, der sog. Haberacker bei Rechberg im Hauinger
Bann, die Hauinger Rehmatt, die Dachslöcher, dann die vielen Wolf-Namen:
Wolfenstall, -garten, -grübe, -kraze, -loch, Hochstand.

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