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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0016
Anmerkungen:

1) Vgl. C. Trolls Diskussionsbeitrag in A. d. C, 1956 im Anschluß an Flint, 1956:
S. 890. — Auf die Frage der umstrittenen Gliederung der letzten (Würm-) Eiszeit kann
hier nicht eingegangen werden. Es seien hier nur kurz die Auffassungen der einzelnen
Forscher genannt:

Eine Gliederung der Würm-Eiszeit in 3 Stadiale, d. h. selbständige Vereisungsphasen,
vertreten u a *

F. Brandtner (1950), B. Eberl (1930), M. Pfannenstiel (1944, 1952, 1956), J. Knauer
(1937, 1942) und W. Soergel (u. a. 1925).

Dagegen hatte bereits seit 1924 C. Troll (u.a. 1931, 1936) diese Theorie „Soergel-
Eberl-Knauer" von drei selbständigen Vereisungen (Würm I, Würm II, Würm III) anstelle
eines „Hoch-Würm" zurückgewiesen. Ihm haben sich in der Ablehnung der Dreigliederung
der Würm-Eiszeit u. a. H. Graul (Bemerkungen zur Würmstratigraphie im
Alpenvorland, in: Geologica Bavarica, Nr. 14, München 1952, S. 124—139) und I.
Schaefer (1953a) angeschlossen. Folgerichtig werden Würm I — Würm III von C. Troll
nur als „Eisrandlagen einer einheitlichen Vergletscherung" betrachtet (C. Troll, 1956,
siehe oben Anm. 1). In Übereinstimmung mit J. Büdel (1950) und F. Weidenbach (1956),
die in der Würmeiszeit eine „einheitliche Eiszeit" sehen (vgl. auch H. Graul, Zur Gliederung
der Würmeiszeit im Illergebiet, in: Geologica Bavarica, Nr. 18, München, 1953,
S. 13—48), sind damit mit C. Troll (1956, siehe oben Anm. 1) die äußeren Würmmoränen
(Schaffhausener, Diesenhofener und Singener Stadium) nur Eisrandlagen einer einheitlichen
Würmeiszeit, „Gletschersckwankungen und Stillstandsphasen beim Vorstoß und
Rückzug", die nur auf „kleine Klimaschwankungen" zurückgeführt werden können (F.
Weidenbach, 1956, S. 892).

Eine Gliederung der Würm-Eiszeit in 2 Stadiale vertreten dagegen:

I. Schaefer (1940, 1953a), K. Brunnacker (1953a, 1953b), C. Rathjens (1951), F. Frei-
sing (1951), H. Spreitzer (1953, 1956) u. a. Auch diese Anschauung wird bestritten, doch
vertreten einige Forscher (u. a. J. Büdel, 1950, im Gegensatz zu F. Weidenbach, 1956,
S. 891) eine klimatische Untergliederung der Würm-Eiszeit. J. Büdel (Diskussionsbeitrag
im Anschluß an F. Weidenbach, 1956, S. 896) spricht von zwei „Kälteklimaphasen", die
„durch kleine Klimaschwankungen" gegliedert, jedoch nicht durch „ein wesentlich wärmeres
Interstadial getrennt" sind. Auf eine erste kaltozeanische Phase mit Solifluktionserschei-
nungen folge eine kalt-kontinentale Periode: „diejenige der Lössbildung".

2) In Nordosteuropa ist in den spätglazialen Pollendiagrammen die Allerödzeit
durch ein sogenanntes „älteres Fichtenmaximum" („untere Fichte") vertreten (vgl. B. Fren-
zel, 1960, S. 20 ff). Doch ist dieser in den Nichtbaumpollen vor allem durch Artemisia
ausgewiesene Horizont nach neueren Untersuchungen verschieden alt (ancylus- bis yoldia-
zeitlich).

3) Nach zunächst recht unterschiedlicher Datierung des Laacher Bimsausbruchs (vom
Spätpleistozän bis in das Atlantikum) (vgl. K.J.Narr, 1955, S. 42 f) setzte ihn H. Beh-
len (1932, 33, S. 41), nachdem er sich zunächst für ein spätglaziales Alter des Bimses ausgesprochen
hatte (1905, S. 59), „ganz an den Anfang der heutigen Waldzeit" (10 000 bis
7 000 v.Chr.). Anderer Auffassung waren W. Ahrens (Dechenia, 97, 1938, S. 51 ff)
(vgl. H. Behlen, Dechenia 98, 1939, S. 213 ff.), P, Woldstedt, 1951 und F. Birbas, 1953
(Die Naturwiss., 40, S. 54 f). — Nach C14 Bestimmungen allerödzeitlicher Schichten aus
Irland, England und Deutschland und mit ihnen parallelisierten Schichten des Two-Creeks-
Horizontes in Wisconsin fällt die Allerödzeit in eine Zeitphase um 10 800 + 580 Jahre
v. d. Gegenwart (1950). Für den Two-Creeks-Horizont ergaben sich die Radiokarbondauen
11 400 ± 350 Jahre v. d. Gegenwart (1950) (R. F. Flint, 1956, S. 885 f). — Eine
Parallelisierung dieser Schwankung mit der Strahlungskurve ist, sieht man von der Fragwürdigkeit
dieser Bemühungen einmal ab, allein schon darum nicht möglich, „weil die
Erdbahnelemente nur Auf- und Abstiege von mindestens 10 000 Jahren Dauer hervorbringen
" (W. Wundt, 1958/59, S. 24). — Wenig geeignet zur zeitlichen Abgrenzung dieses
Bimsstaubes erwies sich seine stratigraphische Lage über und unter Flugsanden (vgl. K. J.
Narr, 1955, S. 43 und die dort zit. Literatur). Einen Versuch, die pollenanalytische Gliederung
der Späteiszeit der umstrittenen geologisch-morphologischen Gliederung der letzten
(Würm-) Eiszeit zuzuordnen, unternahm M. Welten (1952). Er neigt dazu, die Allerödzeit,
in der in der Schweiz am Beginn der Birkenzeit (= ältere Hälfte des Alleröd, IIa) eine

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