http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0051
Morgen, Wittlingen 14 Morgen zu viel zugesprochen und zugemessen erhielten,
Rümmingen und Tumringen dagegen 199 Morgen zu wenig.
Die beiden betroffenen Gemeinden empfahlen deshalb, vor der Ausscheidung
der Grenzen beider Gemeinden sollte erst eine Berichtigung aller Grenzen vorausgehen
, da es scheine, daß das ganze Vermessungswerk für den Röttier Domänenwald
wie auch die Markierung der Gemarkungsgrenzen darin als provisorisch
und einseitig vorgenommen wurde und gelten könne. Demgegenüber behaupten
die anderen 4 Gemeinden den gesetzlichen Befund der vorhandenen Grenzen, nach
denen sie auch seit langem schon von der Großherzoglichen Domänenverwaltung
die gebührende Umlage bezogen hätten. In der Vergleichsverhandlung zwischen
den betreffenden Gemeinden einigen sich die Gemeinden im Jahre 1898:
Haagen verzichtet auf sein Übermaß von 2,21 76 ha und gibt sich mit
38,73 60 ha Anteil am Röttier Wald zufrieden. Weiter ist Haagen mit der
neuen Grenzmarkierung und dem Aussteinen nach Maßgabe der neuen Größenverhältnisse
einverstanden (GAHaa IV, 1/1).
Wieviel Wald besitzen nun die ehemaligen Vier-Höfe-Orte im Jahre 1885?
Gesamt-
Wald
davon dem
der
Privaten
Gemarkung
im
DomänenGemeinde
Fläche
ganzen
ärar
ha
ha
ha
ha
ha
Binzen
586
0,55 96
0,55 96
Rümmingen
445
207,00 27
136^02 78
10,02 06
60'95 43
Wittlingen
450
267,09 31
70,75 53
18,93 15
177,40 62
Wollbach
1860
1081,98 18
673,72 20
12,39 12
395,86 00
Otlingen
219
26,81 10
15,55 20
11,25 90
Tumringen
439
* 102,87 18
77,91 48
21,76 92
0,84 78
Haagen
356
108,84 42
38,73 60
48,08 61
22,02 21
für Tumringen noch 2,34 ha Wald einer Körperschaft
Der Aufbau und die sorgsame Bewirtschaftung des Waldes
Nachdem der Weidtrieb in den Wald aufgehört hatte, die Kleefütterung im
Stall eingeführt war, die Brache sich mit dem Futterbau füllte, verschwanden
bald auch die Reutfelder mitten im Walde, so beispielsweise in den Wollbacher
Forsten, in der Hasenmatt, im Euelloch, zwischen der Burgholen und dem Grüneberger
Wald, die Grundmatte, ob Nebenau die Brünigsmatte, in der Winterhalden
zwei große Plätze, am Munzenbach große Einzelstücke, im hinteren Munzenberg
große Mattenflecke, das herrschaftliche Rüttigut, die Stockmatt. Heute grünt der
Wald dort (Wollbach GA; Planskizze 1761).
Nach dem ersten Forstgesetz von 1833 wurden die Waldbestände erfaßt. Die
Forstleute wurden geschult und für den Aufbau vorbereitet. Man untersuchte die
Böden, die Unterlagen des Waldes, die Wasserverhältnisse, und fand im Kernstück
den bunten Sandstein; im hinteren Röttier Wald, beim Siegenbachhäusli,
im vorderen Röttier Wald den quartären Schotter der Urwiese, gegen die Scheideck
das Rotliegende, Muschelkalk hinten am Rüttihof und auf der anderen Seite, auf
dem Heuberg, den Heubergschotter. Tiefgründiger, teils gut durchwässerter Lößlehm
und sandige Lehmböden begünstigen zusammen mit maritim ausgeglichenem
Winterklima den reichen Wuchs an Laubhölzern. Bloßliegender Boden in Quellennähe
neigt zu Versaurung und Versumpfung.
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