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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-01/0012
Wenden wir nun unsern Blick zurück zu den Kirchengebäuden, und zwar zu
dem, was sie bergen. Im Vordergrund standen damals und stehen noch heute

5. die Glocken

„Mit Glocken sind die Gemeinden Theils zur Noth, Theils auch zur Zierde
hinlänglich versehen" (b. 6). Ihre Größe schwankt zwischen 15 Pfund (Klein-
kems) und 17 Zentner (Rötteln) bis 18 Zentner (Fischingen), ihre Zahl zwischen
1 (Kapellen in Blansingen und Rümmingen) bis zu 5 in Efringen. Beschafft
wurden sie alle durch die Gemeinden mit Ausnahme von Kleinkems (s. u.).
Beurteilungen ihrer Glocken geben u. a. Kirchen: „alle (4) gar gut" (p. 46) und
Wettlingen: „gute Glocken" (p. 102).

Einige interessante Einzelheiten seien vermerkt:

Fischingen: „ ... sie seyen alt und kommen noch von den Zeiten der Reformation
her; die eine sey auf der Gemeinde Unkosten vergrössert worden" (p. 92).

Egringen: „Sie haben 4 Glocken, welche gut und vermuthlich von der
Gemeinde angeschafft seyen. Vor diesem seye eine Glocke von 18 Ctn. da gewesen;
es sey aber dieselbe in 3 andere umgeschmeltzt worden" (p. 58).

Otlingen: „Es seyen 3 Glocken da, eine zu 13 Gtner, eine zu 7 Ctner, eine
zu 70 Pfund (im Protokolltext steht stets für Pfund das aus dem Ib herkommende
Pfundzeichen. Der Verf.), die in Kriegszeiten gebraucht werde, wann die größere
geflüchtet seyen. Sie gehören der Gemeinde. Vor diesem sey eine Glocke da
gewesen a 30 oder 32 Ctner, die im Schwedischen Krieg verloren gegangen. Alle
Frey tag um 11 V2 Uhr Mittags sey sie vor die Nonnen zu Ottmarsheim geläutet
worden, wovon der Schul-Meister jährlich einen Ohm Wein zu beziehen gehabt,
der ihm aus einem den Nonnen dahier zuständigen Berain sey abgerichtet worden.
Als sie nach der Zeit dieses Berain vertauscht, so sey der Schul-Meister auf
gewisse Güter verwiesen worden, von welchen er noch dato jährlich seinen Ohm
Wein beziehe" (p. 164).

Lörrach: „Es seyen 3 Glocken da, so eigentlich zur Kirche gehören; . . . das
Burger-Glöcklein, das aber gleichwol auch im Kirchthurm hangt, und also der
Zahl nach die 4 te aus macht, sey von einem armen Sünder, mit Nahmen Löffel,
einem Burger von Basel, der seine Frau umgebracht und dahier gerichtet worden,
gestiftet" (p. 232/3).

Kleinkems: „Die grosse Glocke (c. 1 Zentner) seye von St. Blasi, dem Rheinweiler
Adel und der Gemeinde zusammen gesteurt; die kleine aber (gegen
15 Pfund) von der Gemeind allein angeschafft worden" (p. 17).

Weil: „Es seyen 2 Glocken da und eine kleine, die zu Kriegszeiten gebraucht
werde, wann die andere geflüchtet sind" (p. 199).

Besitzen alle Gemeinden Glocken, so sind

6. die Orgeln

selten. Nur drei Gemeinden dürfen sich solcher erfreuen: Rötteln, Grenzach und
Lörrach. Die neueste Orgel besitzt Rötteln, das auf tragische Weise die alte
verlor, als es sie besonders behüten wollte: „Die Orgel, die sie vormals gehabt,
sey im Krieg nach Basel in den dasig Marggräflschen Hoff geflüchtet und daselbst
in der Hoff-Kapell aufgerichtet worden; sey aber bei entstandenem Brand mit

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