Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0009
wurde das neue Gotteshaus und das Pfarrhaus durch den Landesherrn (Markgraf
Karl Friedrich; 1746—1811), das Schulhaus durch die Gemeinde in den neuen
Dorf kern gebaut. Das alte Schulhaus, das unterhalb des Gasthauses „Zum Reichsadler
" stand, gehörte Eduard Höferlin. Später kaufte die Gemeinde das neue Schulhaus
von dem damaligen Hertinger Arzt Zollikofer. Dieses stand unterhalb der
Kirche. Ein Nachfolger dieses Arztes, Ökonomierat E. v. Zollikofer schreibt darüber
:

„Der erste aus St. Gallen kommende Georg Friedrich Ludwig Zollikofer,
chirurgus juratus, (1698—1744), Sohn des nur mit dem Vornamen „Georg"
bezeichneten St. Galler Zollikofer, ist unmittelbar von dort nach Hertingen
gezogen, wo er auch verstorben ist. Sein Sohn war Jobann Georg Kaspar
Zollikofer (1737—1799), der Erbauer des großen Hauses, das später von
seinem Sohn Georg Ludwig Zollikofer (1770—1853), dem Wundarzt, bewohnt
war und heute noch als Rathaus dient. Dessen Frau stammte von der
Kaltenherberge. Georg Ludwig besuchte neben dem Schulunterricht noch den
sogenannten „Hebel-Unterricht". Sein Sohn, dessen Name nicht aufgeführt
wird, wurde 1826 in dem erwähnten Hause geboren und starb 1889 in Karlsruhe
. Dessen Sohn, E. v. Zollikofer, geb. 1862, war über 40 Jahre lang Land-
wirtschaftslehrer in Norddeutschland und während 30 Jahren im Dienst der
Landwirtschaftskammer in Hannover."
Die Herren von Rotberg, die Hertingen vom Markgrafen zu Lehen hatten,
besaßen hier Hof und Herrenhaus, das als Schlößchen bezeichnet wurde. Sie verfügten
über Zehnten, Bann, Jagden und Güter. Ein Rotbergischer Amtmann verwaltete
auch die niedere Gerichtsbarkeit. Infolge Streitigkeiten, die sich daraus
ergaben, wurde das Lehen im Jahre 1733 mit allen Rechten und Freiheiten an den
Markgrafen Karl III. Wilhelm von Baden (1677—1738) um 20 000 fl. verkauft
und am 11. November desselben Jahres von den Hertingern der Huldigungseid
abgenommen. Das Herrenhaus nebst Gut und Wald hatte sich die Adelsfamilie
vorbehalten. Durch eine Tochter gelangte der Besitz später an die „von Lutrum",
welche Haus und Hof in der Folge an die Gemeinde Hertingen, den 90 Morgen
großen Wald aber, weil für die Gemeinde zu teuer, an die Herrschaft verkauften.
Der Herrschaftswald wurde Staatsdomäne. Markgraf Karl Friedrich, ein wahrer
Vater seiner Untertanen, überließ die ihm zustehenden Einkünfte aus den Domänenwaldungen
dem Lande. Grund dazu war für ihn die Rücksichtnahme auf
die seine Untertanen schwer drückenden Kriegslasten.

Der Fronhofsitz der Freiherren von Rotberg war bis in die 40er Jahre des
verflossenen Jahrhunderts mit einem angebauten Turm versehen. Nach dem Weggang
von Hertingen zogen die Freiherren in die „reichsunmittelbaren" Dörfer
Bamlach und Rheinweiler.

Der Hertinger „Durn" stand etwa zwei Meter nordöstlich vom Kirchbrunnen.
Als Eduard Höf erlin das Haus, das dem „Groß jergli-Schmidt" gehört hatte, kaufte,
brach er denselben ab. Es war das alte Hertinger Schulhaus, das 1787 aus dem
Material der alten, auf dem Friedhof gestandenen Kirche erbaut worden war.
Der Turm gehörte zu diesem Anwesen und stand ursprünglich auf Gemeindegelände
. Die im „Durn" noch vorhandenen Bandeisen sind heute im Besitze des
Kanderner Heimatmuseums. Sie waren einst im Mauerwerk verankert und mit
eisernen Ringen von ca. einem Zentimeter Durchmesser versehen, und die Malefi-
kanten wurden mit Stricken an die Gefängniswand gebunden.

Im Baslerischen Burgerbuch schreibt Markus Lutz im Jahre 1819 über Mitbürgerrechte
, welche „in ehevorigen Zeiten von Fürsten, Herren, Städten, Landschaften
und geistlichen Corporationen mit der Stadt Basel errichtet worden sind":

7


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0009