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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0010
„Das politische Mittel, das der Stadt Sicherheit gewährte und bis auf unsere
Zeit herab erhielt, war die Errichtung von Bündnissen und Mitburgerrechts-
verträgen, in welchen sie mit ihren Kontrahenten sich zu wechselweisem
Schutz und Schirm verstunden, oft auch gewisse Freyheiten und Rechtsamen
denselben einräumten, welche diese in ihrer Stadt oder Botmäßigkeit genießen
durften.

Die Verburger-Rechtungen, die mit der Burgergemeinde Basel eingegangen
worden sind, erhielten ihr Daseyn von den Kriegswirren und der Unsicherheit
des Eigenthums in ehemaligen Zeiten. In den meisten war das Jus domicilii
mit dem Genuß der davon abhängigen Rechten und Freyheiten zur Basis
angenommen, auch dabey die jährliche Entrichtung eines geringen Schutz-,
oder Schirmgeldes festgesetzt worden, welche den Schutzverwandten gegen
die Stadt Basel oblag, wogegen letztere als Zufluchtsort in Nothtagen offen
stand, dahin sie mit ihrer Habe fliehen konnten. Zu diesen Schutzverwandten
oder Burgerrechtsgenossen sind u. a.
das Grossherzogliche Hauss Baden,
das freyherrliche Hauss von Baden und
das freyherrliche Hauss von Rothberg

zu zählen. Letzteres ist eines der ältesten unter den alten Baslerischen Rittergeschlechtern
, und wie um die Kirche, ebenso um das gemeine Wesen eines der
verdientesten. Viele aus demselben verbanden mit großen Einsichten hohe
Tugenden und wollten den Glanz ihres Reichthums nicht durch beleidigende
Darstellung desselben, bey ihren Mitbürgern verdächtig machen. Dieses Geschlecht
ließ sich sein Burgerrecht 1517 urkundlich von dem Magistrat zu
Basel bestätigen, und erneuerte dasselbe von Zeit zu Zeit und das letzte Mal
1733, den 22. August."
Joh. Rausser berichtet in seiner 1905 erschienenen Abhandlung über die drei
markgräflichen Schlösser Rötteln, Friedlingen und Hiltalingen:

„Das Adelsgeschlecht derer von Rotberg hatte seine Stammburg zwischen
Mariastein und Metzerlen, in der Nähe von Basel. Nachdem sie dem großen
Erdbeben zum Opfer gefallen war, wurde sie nicht mehr aufgebaut. Die Rotberg
waren Bürger von Basel, und manche ihrer Angehörigen bekleideten dort
hohe Aemter. Im Jahre 1417 siedelten sie nach dem Breisgau über, wo sie die
Dörfer Rheinweiler und Bamlach als unmittelbare Reichslehen besaßen. Ihre
Besitzungen in der Schweiz verkauften sie 1516 an Solothurn. Im Jahre 1640
vertauschte ein Rotberg die Burg Oetlikon gegen das Dorf Hertingen, herwärts
Schliengen an den Markgrafen Friedrich V. von Baden. Da das Schloß
im 30jährigen Kriege hart mitgenommen worden war, ließ es der Markgraf
neu aufbauen und nannte es zum Andenken an den Abschluß des westfälischen
Friedens, der 1648 dem unheilvollen Kriege ein Ende setzte, Friedlingen
."

Die durch Prof. Fecht angeführte Einwohnerzahl Hertingens von 480 sank
im Jahre 1860 infolge Stillegung der Erzgruben und der Mißernten der damaligen
Zeit. Es setzte teils eine Auswanderung nach Amerika ein, und teils verzogen die
Einwohner nach der nahen Industriestadt Mülhausen.

In den durch Fecht für den Weinbau erwähnten 30 Morgen 90 Ohm dürfte
nur die eigentliche Gemarkung Hertingen berücksichtigt worden sein. Der Rebacker
, die Sunnhole, die infolge ihrer günstigen, sommerlichen Lage in alten Akten
„Sonnenhalde" genannt wird, muß schon seit Jahrhunderten mit Reben bepflanzt
gewesen sein. Auch der „Rebstl" hat in früherer Zeit vermutlich Reben getragen.
Der „Letten" wurde als geschlossener Weinberg bezeichnet. Auch auf dem „Liel-

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