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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0013
den vorderösterreichischen Bauern. Zu den ersteren gehörten auch die Hertinger.

Im Jahre 1457 erhielt die Markgrafschaft durch Neuchätel am Schweizer
Neuenburgersee noch einen weiteren Gebietszuwachs. Die beiden letzten Markgrafen
von Hochberg-Sausenberg waren Rudolf IV. (1441—1487) und sein Sohn
Philipp (1487—1503). Rudolf gelangte in den Besitz der Grafschaft „Neuenburg
am See" und dadurch in den Bannkreis des glänzenden burgundischen Hofes unter
Karl dem Kühnen. In den zwischen diesem und den Schweizern ausgefochtenen
Schlachten bei Grandson und Murten (1476) und bei Nancy (1477) stand er
klugerweise auf der Seite der letzteren, die Karl den Kühnen vernichtend schlugen
. Sein Sohn Philipp dagegen hielt es mit den Burgundern und geriet bei Nancy
in schweizerische Gefangenschaft. Später trat er in die Dienste des französischen
Königs, schloß indessen vorher einen Erbvertrag mit Markgraf Christoph von
Baden-Durlach, das „Rötteler Gemächte" genannt.

Im Jahre 1503 verschied der letzte Sausenberger. Im gleichen Jahre huldigten
500 Markgräfler Bauern in Tannenkirch dem Markgrafen Christoph. Die Landschaft
trat bei Anlässen in der Regel auf dem Feld bei Tannenkirch in der Nähe
der Kalten Herberge zusammen.

Die Ortsbezeichnung „auf dem Sausenhart" existiert heute noch und bezeichnet
ein Gewann zwischen dem „Mappachsträßle und Lobholz". Es liegt zum Teil
auf Gemarkung Tannenkirch, zum Teil auf Gemarkung Holzen.

Bis zum Jahre 1733 erscheint in Hertingen, wie früher schon erwähnt, das
Geschlecht derer von Rotberg. Die Ablösung des „Schaftriebes" erfolgte um 500 fl.,
und der Herrschaftswald ging an den Staat über. Aus Berainen geht hervor, daß
der Freiherr von Rotberg der größte Gutsbesitzer von Hertingen war. Die alten
Grabsteine auf dem Friedhof zeugen noch von diesem Geschlecht, doch sind die
Inschriften derart verwittert, daß sie kaum noch leserlich sind.

Nicht besonders glimpflich ist man im 18. Jahrhundert und früher mit dem
immer zahlreicher gewordenen fahrenden Volk verfahren. Die vielseitigsten Berufsarten
vorschützend, trieben sich diese Leute in ganzen Familiengruppen auf
den markgräflichen Straßen herum. Auf dem Wege vor Hunger oder Kälte verstorbene
Kinder waren keine Seltenheit. Es bestand damals ein richtiger Berufsbettel
, für den man nicht allzu große Sentimentalität aufbrachte. In einem Totenbuche
steht z. B. geschrieben: „Am 9. Mai 1694 stirbt Hans Otzenberger, ein
elender Tropf, so dem Bettel nachgezogen und in Hertingen in einer Scheuren
krepiert."

Geologische Verbältnisse

Befassen wir uns als Laien mit der Geologie der Gegend, kann gesagt werden,
daß das Gebiet um Hertingen als abgesunkene Jurascholle bezeichnet werden muß,
unter der das Grund- und Urgebirge (Granit, Gneis, Porphyr) liegt. Aus der
Theorie ist bekannt, daß Schwarzwald und Vogesen bei einem Grabenbruch, der
zur Entstehung des Rheintales führte, als Horstgebirge stehen blieben. Beide waren
wohl von einer Kalksteinschicht überdeckt.

Die erwähnte, vom Schwarzwald scharf getrennte Jurascholle wird als Vor-
bergzone betrachtet, hinter der sich das Gebirge stellenweise mauerartig erhebt.
Eine Gesteinsplatte, oft nur handdick, trennt auf der ganzen Länge die wesentlich
anders gearteten Gesteine von denen des Gebirges.

In der Vorbergzone ist der Buntsandstein vorhanden bis zum weißen Jura,
als dessen jüngstes Gebilde der Korallenkalk oder das Rauracien erscheint.

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