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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0014
Quartäre Bildungen, insbesondere der Löß und sein Verwitterungsprodukt, der
Lößlehm, haben besonders auf der Gemarkung Hertingen eine weite Verbreitung.

Lettenkohle wurde am Weg nach dem Löschbrunnen gefunden und zwar dort,
wo der Wald rechts beginnt, links am Rain, an der Sohle des Fahrweges. Graue
und blaugraue Mergel erscheinen häufig.

Der Schilfsandstein kommt östlich Schallsingen vor. Es handelt sich um einen
dunklen, weinrot geflammten, braungelb verwitternden Sandstein von ein bis zwei
Meter Größe.

Ein Sand-Mergelblock (Keuper) findet sich an der Straße Hertingen—Bellingen
bei der linken Einbiegung in den Rebberg. Lias oder schwarzer Jura ist
um Hertingen nicht feststellbar. Dogger oder brauner Jura (Opalinustone) erscheinen
in der Tongrube beim Breitehof. Lipburg, Ober- und Niedereggenen, Feldberg
mit dem Nebenort Rheintal sowie Feuerbach sind auf Opalinustonen erbaut.

Hauptrogenstein wurde im Steinbruch bei der Kutzmühle, in den Brüchen
bei Liel, Feuerbach, Sitzenkirch und Riedlingen, sowie am hinteren, neuen Bruch
an den Sonnholen in Hertingen aufgeschlossen. (Geologische Orgeln.)

Thamnastreenmergel sind aufgeschlossen in dem kleinen Steinbruch südlich
Kandern östlich der Landstraße nach Lörrach. Der eigentliche Thamnastreenkalk
ist als Basis der auffälligen, mächtigen Kalkplatten überall zu sehen. Letztere
bilden die bewaldete Höhe südwestlich Kandern, den Behlen, sowie die „Hohe
Schule" zwischen Tannenkirch, Hertingen und Liel. Tellergoße Korallenstücke
sind mit einem feinkörnigen Kalkzement verbunden, der die mächtige, oft fast
ungeschichtete weiße und äußerst reine Kalkmasse zusammenhält. Besonders gut
aufgeschlossen sind diese Lagen am Waldwege vom Böscherzen nach der Höhe des
Behlen am West- und Südrande der Hohen Schule und ganz deutlich am Nordrande
des kleinen Tales, das von Hertingen aus nach dem „Löhle" führt (Riedmattweg
).

Thamnastreenkalk findet man auch im Tälchen vom Schneckenberg nach dem
Moos im Hertinger Wald, vor allem auch die Riffe am Weg Hertingen—Liel südlich
des Moos.

Zum Studium des Brachiopodenkalkes eignet sich der Südabhang der Hohen
Schule gegen Tannenkirch.

Bohnerzformationen scheinen sowohl im inneren Rheintal als auch in der
Vorbergzone in den gleichen, normalen Ausbildungen vorhanden zu sein. Mehrfach
sind sie bei Tiefbohrungen angetroffen oder durchfahren worden, worauf der
darunter liegende Jura vorgefunden worden ist.

Das Hauptgestein ist der Bohnerzton. Dieser, von den Erzknappen „Birg"
genannt, ist im reinsten Zustande ein tief dunkelroter, leicht braunrot abfärbender
Ton. Seltener erscheinen blaue, karminrote sowie grüne bis gelbe Variationen.
Fast nie aber fehlen Quarzkörner. Die Zunahme des Quarzes macht den Ton
mager und leitet in den quarzreichen Ton, die Huppererde, und in die reinen
Quarzsande über. Die Hertinger Gemeinde-Steingrube gibt prächtigen Aufschluß
über diese Mineralien.

Der Bohnerzton oder Bolus entsteht durch atmosphärische Verwitterung und
Abtragung reiner Kalksteine, oft vermengt mit dem Verwitterungsrest sandiger
Gesteine in Löchern und Höhlungen der Kalke. Funde von Jaspisknollen und Versteinerungen
höherer Horizonte des Rauracien lassen ferner erkennen, daß zur
Bildung mächtiger Partien der Bohnerzformation die Zerstörung größerer Kalkmassen
nötig ist.

Die Konzentration an Eisen und Mangan und die schließliche Aussonderung
in Form der eigentlichen Bohnerze ist als sekundärer Prozeß innerhalb der Bolus-

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