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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0019
Im Jahre 1927 fand in der Landesgewerbehalle in Karlsruhe eine interessante
Ausstellung statt, an der eine reichhaltige Kollektion Hertinger Jaspisstücke, zum
Teil geschliffen, gezeigt wurde, welche auch in der Tagespresse lobende Erwähnung
fand. Der Besitzer der Kollektion war Hauptlehrer Hermann Kasper.

Nach dieser Zwischenbemerkung wäre zu erwähnen, daß auf einen Erzknappen
auch das „Banduttelwegle" zurückzuführen ist, das vom Dorfe Liel durch den
Wald ins benachbarte Hertingen führt. Es ist dies ein verrufener Ort, an dem
vor über 200 Jahren ein Italiener, der als Erzknappe arbeitete, ein junges Mädchen
, das schöne Vreneli ermordet hatte. Sein Name wird mit „Banduttel" angegeben
, jedenfalls eine mundartliche Umformung seines richtigen Namens Romeo
de Pantuelli, Graf von Spalatino. Da er die Ehre seiner Schwester im Duell verteidigt
hatte, mußte er fliehen. Sein väterliches Erbteil wurde ihm durch einen
alten, vertrauten Diener überbracht. In die Heimat durfte er nicht mehr zurückkehren
, und so wanderte er nordwärts und kam unerkannt nach Liel. Hier interessierte
er sich für die Arbeit im Bergwerk. Eines Tages traf er in dem erwähnten
Walde das von seiner Großmutter in Liel nach Hertingen heimkehrende Vreneli.
Das Mädchen verbat sich seine Begleitung und sein Liebeswerben. Beim Straucheln
über eine knorrige Baumwurzel holte es der Italiener ein und riß es stürmisch an
sich. Auf seine Frage, ob es nicht seine Frau werden wolle, erhielt er die Antwort:
„Niemals, eher in den Tod!" Banduttel rief nun erbost: „Du hast selbst gewählt,
Du sollst ihn haben! Einen andern gönne ich Dir nicht!" Sein Dolch blitzte und
traf Vreneli ins Herz.

Liel gehörte damals zum Hochstift Basel und unterstand der Gerichtsbarkeit
des Bischofs von Basel. Dieser ließ auf der Gemarkung des Hauptortes, des Marktfleckens
Schliengen, die Verbrecher auf dem Galgenbuckel hängen. Auch Banduttel
büßte seine Tat einen Monat später am Schliengener Galgen. Seine Dokumente
und sein Besitz wurden beschlagnahmt, und niemand hat je erfahren, was damit
geschehen ist. Der schmale Waldpfad aber, auf dem das schöne Vreneli seinen
letzten Gang tat, heißt seither das „Banduttelwegle". Die Leute mieden den Weg,
und es hieß noch bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts, „es gehe dort um, der Geist
des Mörders finde keine Ruhe". Mit den Worten: „Mei, wenn der Banduttel
chunnt!" konnte man den Kindern noch lange Zeit Angst und Schrecken einjagen.

Bodenverhältnisse in land- und forstwirtschaftlicher Beziehung

Den Opalinustonen ähnlich und ebenso geeignet für den Rebbau sind Oxford-
Tone, wobei die Überrollung mit Korallenkalk wesentlich dazu beiträgt, den
Boden wärmer zu gestalten. Der Korallenkalk selbst trägt wieder Wald (Hohe
Schule, Flue, Moos usw.). Die Tertiärböden sind für Weinberge ausgezeichnet.
Sie sind die Träger der berühmten Markgräfler Weinkulturen von Basel bis Freiburg
. Vorherrschend sind aber Löß- und Lehmböden. Sie beeinflussen (und zwar
nirgends nachteilig) durch ihre selten fehlende Auflagerung auch bei den Gebirgs-
böden deren eigentlichen Charakter. Die günstige chemische Zusammensetzung des
Löß ist für die Bodenkultur vorteilhaft. Er enthält im Mittel 15—20% kohlensauren
Kalk, 2—5% kohlensaures Magnesia, 1—2% Kali, 8—10% Tonerde und
über 50% Kieselsäure, welch letztere wesentlich aus Quarz besteht. Im Löß sind
auch geringe Mengen von phosphorsaurem Kalk enthalten. Von diesen Bestandteilen
werden bis 40% als bodenlöslich bezeichnet.

Die poröse Beschaffenheit des Materials verleiht dem Löß die Aufnahmefähigkeit
für Wasser und Wärme und macht ihn zu einem warmen und leichten
Boden. Er trocknet leicht aus und verliert dadurch an Wert besonders dort, wo

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