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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0045
Das 20. Jahrhundert

Das laufende Jahrhundert ist gekennzeichnet durch die beiclen wahnsinnigen
Weltkriege 1914/18 und 1939/45 sowie durch die inneren Wirren des Landes,
das ständige Auf und Nieder in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht und
den wiederholten Währungszerfall.

Aus Hertingen wurden im letzten Völkerringen 61 hoffnungsvolle Bürger —
Väter und Söhne — zum Kriegsdienste einberufen. Vierzehn Gefallene und neun
Vermißte hatte die Gemeinde zu beklagen. Ihre Namen sind zusammen mit denjenigen
der Gefallenen aus dem Weltkriege 1914/18 auf dem Ehrenmal verewigt,
das vor dem Hause angebracht wurde, in welchem Johann Peter Hebel einst gewohnt
hat. Möge dieses Denkmal wie auch alle anderen ähnlichen Gedenkstätten
in der ganzen Welt der jungen Generation zur Mahnung dienen und sie zu einer
alle Völker umfassenden Verständigung und zum wahren Frieden führen.

Vom 3. September bis 24. Dezember 1939 wurde die Einwohnerschaft Hertingens
wegen der Kriegsgefahr nach verschiedenen Ortschaften in der Bodenseegegend
, vorerst nach Iznang, Horn, Gaienhofen, dann nach Wengen und Wertingen
(Kreis Donauwörth) evakuiert.

Im Jahre 1938 betrug die Einwohnerzahl der Gemeinde rund 365 Personen,
heute sind es 370, davon 56 Flüchtlinge, die ihre Heimstätten verlassen mußten.

Die schlimmen Nachkriegsjahre waren nicht dazu angetan, die Bautätigkeit zu
fördern. Somit bezog sich dieselbe vornehmlich auf Ausbesserungen der ärgsten
Beschüß-Schäden, die in das Jahr 1945, einige wenige dringende bereits in den
Monat Dezember 1944 fielen. Das am 3. September 1951 abgebrannte Haus
Muser wurde 1952/53 wieder aufgebaut. Im Jahre 1954 folgte der Neubau
Strohmeier beim Friedhof und 1962/63 derjenige des Hotels Hebelhof unterhalb
der Bundesstraße. Letzteres wurde in richtiger Voraussicht der Nachfrage nach
einem guten Hotel und Restaurant errichtet, die sich mit der Zunahme des Interesses
für das neue Bad Bellingen außerhalb dieses Badeortes ergab. Viele Kurgäste
suchen Ruhe und Erholung in der nahen Umgebung, wozu sich das lieblich gelegene
Hertingen ausgezeichnet eignet. Dieses Dörfchen wird bei richtigem und
rechtzeitigem Erfassen der Lage nicht nur durch den alljährlichen Hebelschoppen
im Gasthaus zum Rössle profitieren, sondern auch durch die vielen Fremden,
die von Bellingen hierher pilgern und geeignete Unterkunftsstätten und zufriedenstellende
Verpflegung suchen.

Die Haupttätigkeit der Hertinger Einwohnerschaft besteht in der Landwirtschaft
und im Rebbau. Etwa 35 Personen, größtenteils Flüchtlinge, finden in
auswärtigen Betrieben Arbeit.

In den Rahmen dieser Arbeit gehören auch die Namen der hauptsächlichen
Diener der Gemeinde im laufenden Jahrhundert.

Bürgermeister:

bis 1905: Meier, der dann zu seiner Tochter nach

Weil verzogen ist

1905/14: Fritz Nägelin, Gastwirt zum Rössle

1915/23: Ludwig Aenis

1924/38: Fritz Nägelin, Gastwirt zum Rössle

1939 bis Kriegsende: Fritz Krenzlin

1946/57: Fritz Geugelin

1958 bis heute: Adolf Strohmeier

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