Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0056
2. Hinter dem Namen ist sein Geschlecht anzugeben, also m. (= männlich),
w. ( = weiblich), s. (= sächlich).

3. Bei allen noch heute lebenden Flurnamen ist die mundartliche Form festzuhalten
, weil manchmal nur mit ihrer Hilfe eine richtige Deutung möglich ist.

4. Da die topographischen Gegebenheiten für die Deutung oft großen Wert
besitzen, sind diese kurz zu beschreiben.

5. Es empfiehlt sich, beim Sammeln eine mit Planquadraten versehene Gemarkungskarte
zu verwenden und die Flurnamen darauf einzutragen. Bei der
Übertragung auf Zettel ist das Planquadrat des betr. Namens anzugeben.
(Gemarkungspläne im Maßstab von 1:10 000 können über die Vermessungsämter
bezogen werden.)

6. Bei der Aufzeichnung der noch heute lebenden Namen sind möglichst alle
einheimischen Bauern der älteren Generation zu befragen, da erfahrungsgemäß
nicht jedem Bauern alle Namen bekannt sind.

7. In Urkunden oder Berainen gefundene Flurnamen sind mit einem Teil des
Textes, in dem sie stehen, wiederzugeben, da dies für die spätere Lokalisierung
oft von großer Wichtigkeit ist.

8. Bei der Durcharbeitung der Urkunden, Beraine und Güter Verzeichnisse ist
es von Nutzen, auch die vorkommenden Personennamen zu notieren, da viele
Flurnamen auf solche früheren Besitzer zurückgeführt werden können.

9. Es empfiehlt sich, für jeden Beleg eines Namens einen besonderen Zettel
zu verwenden und sich dann damit eine alphabetische Kartei anzulegen.

10. Auf dem betreffenden Zettel ist natürlich die Quelle anzugeben, also z.B.
„St. Clara Urkunde Nr. 33" oder „St. Martinsberain Nr. 3005, Seite 63"
sowie die dazugehörige Jahreszahl.

11. Die Zettel sind in einem bestimmten Format anzufertigen, wozu es sich
als vorteilhaft erweist, eine Din A 5-Heftseite in vier Teile zu zerschneiden.
Im Hinblick auf die spätere Anlegung eines Flurnamenarchivs ist es besonders
wichtig, daß alle Belegzettel der verschiedenen Sammler die gleiche Größe
aufweisen.

12. Beispiel für die Verwendung eines solchen Zettels:



Schlipfhalden w. (amtl.) h 6 schlibfhalde



St. Maria Magdalena Urk. Nr. 25

1301

in loco dicto uf der sliphhalten bi den felsen



(Die steilen Halden unterhalb der Steinbrüche an der



Basler Straße)

Literaturhinweise zur Deutung von Flurnamen

Obwohl die richtige Deutung von Flurnamen sehr oft sprachgeschichtliche Kenntnisse
voraussetzt, kann doch auch der mit diesem Rüstzeug nicht versehene Sammler viele
Namen selbst deuten. Dazu ist es allerdings unerläßlich, daß er die richtigen Hilfsmittel
benutzt und nicht pseudowissenschaftlichen Erklärungsversuchen zum Opfer fällt. Deshalb

54


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0056