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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0065
106. Hof + d 5

1 Jucharte Vnden an dem Hoff (1588) — Der 16 vnd 28 Stein ob dem Hoff
an dem Houhwaldt, In dem hinderen Rech Berge (1590) — S. auch „Hintere
Matten", „Alter Hof".

Die Belege zeigen, daß der „Alte Hof" noch 1590 bewohnt war.

107. Holl amtl. d 4 in der Holl

an die sogenannt Holl (1740) — Holl (1870).

Der Name bezeichnet recht anschaulich eine finstere Waldschlucht (vgl. Kei-
nath, 57 und 165).

108. Höllboden d 4 im Helboode

Die ebene Fläche über der Schlucht. Merkwürdig ist die Entrundung des ö
zu e, die hier in der unbetonten Silbe auftritt.

109. Höllgraben d 4 im Hölgraabe, Helgraabe

„Helboode" und „Hölgraabe" sind viel gebräuchlicher als „Holl". Höllgraben
bezeichnet den steilen Abhang in der Holl.

110. Hühneracker amtl. c7 de Hieneragger

Reeben im Obern Berg, einseits gegen dem Hüner Acker (1782) — Hühner-
Acker (1870).

Wohl wie das Gänsholz/Gaisholz nach der Abgabe, die auf dem Stück ruhte,
benannt.

111. Hurnberg amtl. c/d 6 uf de Hümbrge

Der 5 vnd 17 Stein an dem Hirnberge (1590) — Im Hirmberge (1590) —
Hürnberg (1870).

Wahrscheinlich zu mhd. hör, horwes = kotiger, schmutziger Boden gehörig.
Das Adjektiv hürwen wurde zu hürn verkürzt und die Lautverbindung -rnb- zu
-mb- assimiliert. Diese Deutung wird durch die Bodenbeschaffenheit bestätigt.

Vgl. Keinath, 46 und 51. Deecke, Morphologie ..., 244.

112. Am Feld amtl. c7 im Fäldli
Am Feld (1870).

113. Jungholz amtl. a/b 4/5/6 im Jungholz

von 2 Jucharten ackers genannt der Widemacker lygent Im Jungholz (1492)
— acker jm junckholz (1494) — an das Jünckholtz (1516) — „Jungholz" sehr
häufig belegt.

Jungholz = junger Wald, im Gegensatz zum Großholz (vgl. Id. II, 1252).
Hinteres Jungholz + etwa b 5

In das Hinder Jung Holz (1590) — Acker Im hindern Jungholz (1647).

114. Alte Jungholzmatt amtl. b5 d'Jungholzmatt
Alte Jungholzmatt (1870).

Ehemalige Wiese im Jungholz, die schon im letzten Jahrhundert bewaldet war.

115. Jungholzweg + b 6

Matten in der Hintern SoorMatten ... vornen spitzt es sich auf den Jungholz
Weeg aus (1782).

Wahrscheinlich trug der heutige Soormattweg diesen Namen.

116. Kabisacker amtl. b6 de Chaabisagger
Kabisacker (1870,1874).

Zu mhd. kabez, alem. Chabis = weißer Kopfkohl.

117. Kaibswasen b6 im Chaibswaase

Das mhd. Wort keibe war wie heute nur im Alemannischen daheim und bedeutete
Leichnam, Aas, Viehseuche oder auch Mensch, der den Galgen verdient. In
der letzten, allerdings abgeschwächten Bedeutung ist es heute noch als Schimpfwort
weit verbreitet. — Ein Wasen ist eine grasbewachsene Fläche. Auf dem Chaibs-
wasen wurde das gefallene Vieh verscharrt.

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