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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0012
bauliche Holzkonstruktions-Elemente auf zahllosen Wanderungen studiert und
skizziert. Auch die Wandlung in der damaligen Architekturauffassung nach dem
Romantischen hin, mit der Wiederbelebung romantischer Formen, zu der sich Eisenlohr
von seiner Schule der strengen Klassizistik Weinbrenners her fortentwickelt
hatte, wurde sicher auch für Gebhardt bestimmend. Dies ganz besonders, als Eisenlohr
, der geborene Lörracher und Wiesentäler, im Jahre 1838 zum obersten Bahn-
bauarchtitekten für den gesamten Bau der Badischen Staatseisenbahn von Mannheim
bis Basel berufen worden war und Gebhardt nach Abschluß seiner Karlsruher
Studienzeit 1843, vielleicht nicht ganz ohne Eisenlohrs Mitwirkung, seine
erste Architektenstelle bei der Staatsbahn antrat und dann ganz nach den Plänen

Kleinkems - Gesamtansicht am Rhein, 1849
(Klischee von der Gemeinde Istein geliehen. - Dankeschön!)

seines Lehrers und Vorgesetzten zu bauen hatte. Offenbar hat er nach dem Vorbild
seines großen Lehrers das ganze Leben hindurch, begünstigt durch die Un-
gebundenheit seines Junggesellendaseins, in seinen Ferien in zahllosen Wanderungen
den Schwarzwald durchstreift, bald kleinere und größere Reisen gemacht und
dabei die großartige Natur und bedeutende Bauwerke in seinen Zeichnungen eingefangen
, manchmal auch wohl auf Pirschgängen, denn er scheint auch Jäger
gewesen zu sein. Eine gewisse Charakteristik seines später wohl etwas sarkastischen
Wesens geben gelegentliche Skizzen besonders auffälliger menschlicher Typen
. Wenn auch Figurenzeichnen nicht seine Stärke war und die Figurenstaffagen
in seinen Landschaften nicht immer glücklich ausgefallen sind, was er wohl sicher
wußte, liebte er es, gelegentlich Auswüchse der damaligen weiblichen Mode im
Bilde zu geißeln.

Die Stadt Lahr scheint ihm zur zweiten Heimat geworden zu sein, denn
dort wurde er als Gewerbeschulhauptlehrer am 1. Februar 1860 Vorsteher der
Gewerbeschule und blieb es ununterbrochen zwanzig Jahre lang, bis er wegen
leidender Gesundheit auf eigenes Ansuchen am 1. Dezember 1881 in den Ruhestand
versetzt wurde. Als seine Unterrichtsfächer werden genannt: Geometrie,
geometrisches Zeichnen, darstellende Geometrie, Freihandzeichnen, Mechanik, Kon-

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