Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0018
/. Einleitung

Den Heimatkundlern und vor allem den Familienforschern, die sich mit den
genealogischen Zusammenhängen im Markgräflerland des 17. Jh. befassen, ist die
Bedeutung der Basler Quellen und insbesondere der Kirchenbücher wegen der sehr
zahlreichen Eintragungen von Eheschließungen und Taufen seit langem bekannt.
Die enge wirtschaftliche Verflechtung durch den alten Grundbesitz des früheren
Bistums Basel und seiner Klöster, die zahlreichen verwandtschaftlichen Beziehungen
zur Stadt und schließlich auch der Umstand, daß die markgräfliche Hofhaltung
von 1633 bis um 1740 mit verhältnismäßig kurzen, friedenbedingten Unterbrechungen
in ihrem Basler Hof residierte, waren die Gründe, die Basel zum Zufluchtsort
großer Teile der Markgräfler Bevölkerung werden ließen, wenn die
Kriegszeiten besonders schlimm waren.

Bisher sind aus der Fülle dieser Flüchtlingseinträge erst einzelne Zusammenstellungen
im Rahmen von Ortschroniken und Dorfsippenbüchern erfolgt und
diese, wir mir scheint, keineswegs vollständig. Als ich deshalb für meine eigenen
Zwecke anfing, die Basler Kirchenbücher durchzusehen, entschloß ich mich, die
Arbeit ganz und systematisch zu tun, um einmal alle Nachrichten möglichst vollständig
zu sammeln. Zwar handelt es sich nur um bescheidene Abschriften; aber
auch so war es eine zeitraubende und mühevolle Arbeit, wenn sie möglichst sorgfältig
sein sollte. Wer die Schwierigkeiten kennt, die alte Handschriften gelegentlich
der Entzifferung bieten, der weiß, wie lange man an manchem Schriftzug
rätseln muß, und wird manchen Fehler und manche kleine Lücke nachsehen.

Es sind aber keineswegs nur die durch ihre große Zahl besonders auffallenden
Flüchtlingseinträge aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und der Kriege
Ludwigs XIV., die unser Interesse verdienen. Auch aus dem Anfang des 17. Jh. und
der zweiten Hälfte des 16. Jh., also seit dem Beginn der Basler Kirchenbücher,
finden wir zahlreiche Einträge von Markgräflern, die aus den verschiedensten
Gründen, natürlich auch wegen Kriegsläuften, nach Basel gekommen sind. Alle diese
Einträge ergänzen unser heimatgeschichtliches Wissen, weil ja nur weniges an Urkunden
den Dreißigjährigen Krieg bei uns überlebt hat.

//. Geographische Begrenzung

Bei der Begrenzung der Herkunft der Einträge konnte eine Beschränkung auf
die Orte der Oberen Markgrafschaft im engen Sinn nicht eingehalten werden.
Zunächst waren natürlich die sechs unteren Vogteien der Herrschaft Badenweiler
(Mengen, Opfingen, Tiengen, Haslach, Schallstadt und Wolfenweiler) einzubezie-
hen. Aber auch die Herrschaft Hochberg konnte der nahen Zusammenhänge wegen
nicht ausgelassen werden. Das gleiche galt für Istein, Huttingen, Schliengen, Mau-
chen und Steinenstadt als alte dompröpstische bzw. bischöflich-baslerische Orte.
Freilich ist auffällig, daß diese Orte nicht häufig genannt werden. Man scheint
meist vorgezogen zu haben, bischöfliche Territorien aufzusuchen. Sicher ist dies
allerdings nicht. Vielleicht hat man in benachbarten katholischen Orten getauft
und geheiratet. In einem Verzeichnis von 1676, auf das noch eingegangen wird,
ist der Anteil der Einwohner dieser fünf Orte wesentlich größer. So wurde auch
der Dinkelberg berücksichtigt und Nachbarorte wie Stetten, Inzlingen, Wyhlen,
Herten, Nollingen, Zell, Wehr u. a. Sehr zahlreich sind auch die Einträge aus
Waldshut, wie wir auch immer wieder auf die Orte Rottweil, Konstanz, Lindau,
Waldsee, Ravensburg stoßen. Es wäre interessant, auch einmal diesen weiteren
Beziehungen nachzugehen, die uns durch ganz Mittel- und Westeuropa führen.
Darauf weiter einzugehen, verbietet uns aber unser Thema.

16


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0018