Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0019
///. Bestimmung der Herkunft

Die Beurteilung, ob wir es überhaupt mit einem Eintrag von Markgräflern
zu tun haben oder nicht, ist gar nicht so einfach. Wir haben es mit drei Kategorien
dieser Einträge zu tun: mit den eigentlichen Flüchtlingseinträgen, mit Einheiraten
und mit allmählichen Einbürgerungen. Grundsätzlich ist man natürlich
auf entsprechenende Herkunftsangaben angewiesen, d. h. darauf, daß die Pfarrherren
uns überhaupt etwas über die Herkunft mitgeteilt haben. Je nach dem
Grad der Eingewöhnung und Vertrautheit war dazu mehr oder weniger Veranlassung
gegeben. Es ist eigentlich selbstverständlich, daß gerade bei den Markgräflern
neben den Basler Landschäftlern dieser Anpassungsvorgang recht rasch
vor sich gegangen ist. So finden wir bei später Eingebürgerten nur in den ersten
Einträgen von Kindstaufen Angaben über die Herkunft, während sie später fehlen.
Bei Einheiraten vollzog sich dieser Vorgang in der Regel noch rascher. Spätere
Einträge, bei denen die Herkunftsangaben fehlen, sind deshalb leicht zu übersehen,
so daß die heutige Sammlung noch keineswegs vollständig sein kann. Sie wird
mit der Zeit ergänzt werden müssen.

Darüber hinaus waren zu verschiedenen Zeiten und bei den einzelnen Personen
die Ansichten darüber verschieden, wen man als fremd empfand und als
solchen bezeichnete, und was über die Herkunft mitzuteilen wichtig oder von
Interesse war. Das 16. Jh. erweist sich noch als recht freizügig im Vergleich zum
17. Jh., wozu später noch etwas zu sagen sein wird. Aber schon 1582 z.B. wird
ein Peter Pfendler als „ein frembder Weber" bezeichnet. Er war gewiß ein Appenzeller
oder Glarner. So werden dann im Kirchenbuch von St. Leonhard 1590
bis 1606 Nichtbasler einfach als „Frembde" bezeichnet. Woher sie waren, erfahren
wir nicht. Der Herr Pfarrer kannte nur Basler und Nichtbasler.

Auf der anderen Seite gibt es eine große Anzahl von Einträgen, bei denen wir
annehmen müssen, daß sie durchaus keine Basler bezeichnen. Ich zitiere drei Beispiele
:

Taufen: Eltern: Paten:

Th 31.11.1634 Sebastian Bürge Sebald Sigfrid, Clauß Binkhis

Agatha Schneiterin Maria Greterin

Bolle Hemmer Hans Cunradt Holtzinger

E 30. 4.1643 Barbara Engerlin Margareth Niclaus

Thomas Hagi Bärbel Schoferer

Th 26.11.1643 Maria Roßkopf Stephan Hagi, Küngolt Brenneisen

Judith Görspacherin

Bei der Mehrzahl der genannten Namen handelt es sich um solche, die wir als
typische Markgräfler Namen bezeichnen möchten. Auch die Hinweise im Familien
-Namenregister des Basler Staatsarchivs sind so karg, daß weder die Basler
Bürgerschaft wahrscheinlich, noch die Markgräfler Herkunft ausgeschlossen
wird. Aber ein Beweis für diese Herkunft ist so lange nicht erbracht, als diese
Ehepaare nicht in Urkunden des Markeräflerlandes (z. B. in Kirchenbüchern)
nachgewiesen sind.

/V. Gemeinsamer Namenbestand im Basel des 16. Jh.

Gleich zu Beginn der Untersuchung fielen zahlreiche Träger der Namen En-
derlin, Brombacher, Scholer u. a. auf. Jegliche Hinweise auf eine mögliche Markgräfler
Herkunft fehlten jedoch. Diese Namen waren Mitte des 16. Jh. längst in

17


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0019