http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0066
Die schuopoze (mhd.) ist ein kleineres Grundstück, der dritte oder vierte Teil
einer Hube.
221. Schweingraben amtl. b4 im Schwigraabe
an sogenannten Schwein Graben (1730) — neben dem Schweinsgraben (1740)
— Schweine Graben (1870) — Schweingraben (1870).
Früher war Schwin = Schwein auch bei uns verbreitet (vgl. Schwiinis =
Schweinefleisch). Inzwischen ist das Wort allerdings durch „Sau" ersetzt. Die Kürzung
des Vokals erfolgte, weil die Silbe unbetont ist.
Die Ableitung von mhd. sweinen = schwinden machen (nämlich den Wald,
indem man an den Bäumen die Rinde abschält und sie so absterben läßt) kommt
nicht in Betracht, weil die alem. Form dann ein ei haben müßte.
222. Siegenbach amtl. d/e 1/2 de Siigebach
den Sigenbach nach (1740) — Siegen — Bach (1764).
Durch den Zusammenfluß des Siegenbaches mit dem Pfaffmattbach entsteht
der Heilisaubach.
Der Name ist auf mhd. sie, abgeleitet vom Verb sigen = sich senken, sinken,
zurückführen und bedeutet Sumpfbach. Die Form „Siegen" = Sumpfland erscheint
vereinzelt im Schwäbisch — Alem. (Bach, II, 1, 296).
Springer stellt den Namen zu mhd. sige = Wasseransammlung, was jedoch
nicht möglich ist, weil dann das i geschlossen sein müßte (wie z. B. in Rhy =
Rhein).
223. Siegenbachhalde amtl. d 1/2 an de Siigebachhalde
Siegenbachhalde (1845, 1870).
224. Siegmeer c 8 im Siigmeer
ein thauen Matten auf der Sigmer (1600) — Auf der Sygmer (1647) — vff
der Sigmähr (1663) — die Sig Mar (1693) — uf der Siegmer (1700) — uf der
Sigmähr (1718) — auf der Siegmehr (1782) — auf der Siegmeer (1787).
Oberes Sieg Meer (1870) amtl.
Unteres Sieg Meer (1870, 1896) amtl.
Hier haben wir wieder eine Volksetymologie vor uns. Als der Sinn des Wortes
„die Meer" verloren ging, änderte man das Genus und hatte somit wieder ein
sinnvolles Wort. Meer f. ist eine Nebenform zu mhd. muor = Schlamm (Kluge,
486). Der Name ist also eine Tautologie, denn Sieg bedeutet ebenfalls Schlamm
(vgl. Meerlach bei Kleiber, Nr. 349).
225. Siegrist Äckerli amtl. b/c 7 s'Siigrischtäggerli
Im Sygristen Ackher (1647) — SieggristenAcker (1782) — Siegrist Äckerli
(1870) — Stegrist Aeckerlin (Karte 1870, Druckfehler!).
Der Acker stand dem Siegrist = Küster zur Nutzung zu.
226. Soormatt b 6 in de Soormatt
vber die Sor Matthen (1590) — die sar mat genant (1647) — die Sor Matten
(1663) — SoorMatten (1782).
Hintere Soormatt amtl. b 6 d'hinderi Soormatt
Matten vor alttem die Pf äff — ietzo die Hindere Sorrmatten genannt (1647)
— Hindere Soormatten (1718) — Hintere Soormatt (1870, 1897).
Vordere Soormatt (1870) amtl. b6 in de vordere Soormat
Mhd. sar = Sumpfgras, Schilf wird im Alem. zu Soor (wie Rat zu Root). Das
mhd. Adj. sor = trocken, dürr kommt aus sachlichen Gründen zur Deutung nicht
in Frage.
227. Soormattbach amtl. b/c 6/7 de Soormattbach
gegen dem Soor-MattenBach (1782) — Soormattbach (1870) — Soormatten-
bach(1896).
Nach dem Eintritt ins Dorf heißt der Soormattbach Dorfbach.
228. Soormattweg amtl. b/c 6/7 de Soormetwääg
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