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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-02/0011
die Einungen, erhoben den Bannwein und die Banngarbe, das Umgeld von Wein,
Brot und Fleisch, nutzten die kleine Fischerei in der Kander und viele Hofgüter
zu Binzen und in der Nachbarschaft.

Die Herren von Grünenberg, Dienstleute am Lehenshofe des Basler Fürstbischofs
, waren in Binzen schon frühe beheimatet, wo sie eine bemerkenswerte
Ahnenreihe nachweisen, welche bis zu den „Freien von Binzen" zurückreicht:
1169: Odalrich von Binzen; 1223: Arnold, der Edelfreie und Herr zu Binzen,
dessen Tochter Adelheid den Ritter Berchtold von Ramstein (I.) ehelichte. Deren
Kinder waren Berchtold (II.) von Ramstein, 1275 Herr zu Binzen und Adelheid
von Ramstein, welche den Ritter Conrad von Grünenberg heiratete. Die Söhne
der letzteren, Johann, gen. der Grimme und Arnold von Grünenberg empfingen
1295 von ihrem Onkel Berchtold (II.) das Präsentationsrecht an der Kirche zu
Binzen, das Recht, den Kaplan am Marienaltar einzusetzen, den seine Eltern im
Jahre 1275 gestiftet und mit Pfrundgütern ausgestattet hatten. Arnold (I.) von
Grünenberg erbte in der Folgezeit von seinem Oheim auch dessen Herrenrechte
zu Binzen, Egringen, Märkt und Kirchen. Die Grünenberger Zweige der „Grimmen
" und „Schnabel" waren somit in Binzen wie in den anderen genannten
Orten grundherrlich reich ausgestattet, walteten als Bann- und Dorfherren in
den Niedergerichten und wohnten im Wasserschloß zu Binzen, in der Burg zu
Egringen und im Berghof zu Kirchen. In das Niedergericht und in den Pfarrsatz
mit dem Laienzehnten zu Binzen teilten sich im 15. Jhdt. Wilhelm von Grünenberg
seit 1439 mit Rudolf von Baldegg. Nach dem Tode des ersteren erwarb sich Marquardt
von Baldegg von den beiden Erbtöchtern Margaretha von Klingenberg
und Ursula von Randegg deren Erbanteile zu Binzen. Der letzte seines Geschlechts,
Hans von Baldegg, konnte das Lehen nicht mehr halten. Verschuldet, verkaufte
er seine Rechte im Jahre 1503 dem Basler Bischof um 8020 fl. Mit dem Heimfall
an den ursprünglichen Grundherrn kam auch die Verwaltung der Grundrechte,
nun als „Burgvogtei Binzen", wieder an den bischöflichen Hof. Burgvögte,
meistens adlige Dienstleute des Bischofs, wohnten fortan im Schloß und verwalteten
die überlieferten Dorfrechte zu Binzen und die benachbarten Burgvogtei-
güter in der Umgebung. Die nach Ausschließlichkeit strebende Hoheit der Markgrafen
schwächte jedoch immer mehr die bischöflichen Rechte im Dorf, weshalb
dem weit entfernten, seit 1529 in Pruntrut residierenden Fürstbischof, der Verkauf
seiner letzten Rechte an den Markgrafen Karl Friedrich im Jahre 1769
gelegen kam. Er hatte, nach einem Ausspruch des Landvogts von Leutrum (1739),
von seinen vielen Hofstätten, Äckern, Zinsen und anderen Gefällen, „unter den
vielen Zinsherren, welche allda zu Binzen fordern, zuvorderst das Fette gezogen".

In Wollbach besaß der Basler Bischof einen eigenen, etwa 30—40 Jucharten
großen Buchenwald im „Biggen" (Beuggen), den Grünenberger Wald, wo nach
einer unbelegten Überlieferung (A. Membrez) dort in der Nähe, an der „Burgholen
" über Nebenau, die Burg der Herren von Grünenberg gestanden sei. Eben-
dort fiel von einem kleinen Gute das sog. Grünenberger Zehntlein. Unter den
Camerey-Gefällen des Hochstifts waren für das Domkapitel von 2 Höfen, von
34 Juch. Holz, Äckern, Reben und Matten verschiedene Geld-, Natural- und
Hühnerzinse als Einnahmen von Wollbach verbucht; sie wurden im 18. Jhdt. von
etwa 20 Personen bewirtschaftet und verzinst.

In Eimeidingen konnte das Hochstift nur geringen Besitz nachweisen: Eine
der 3 Mahlmühlen war dort dem Domkapitel zinspflichtig. Die Camerei des
St. Agnes-Stiftes erhielt hier von einigen Gütern Geld- und Fruchtzinse.

In Tumringen, dem Hauptort der Röttier Vogtei, fand der Bischof kaum Zugang
. Im Jahre 1365 nannte der Lehensbrief des Markgrafen bischöfliche „Gotteshausleute
" an den 3 Orten in der Röttier Vogtei, aber keinen Grundbesitz des
Basler Hochstift. Wie Haagen und Röttelnweiler lag der Ort im Hofbereich,

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