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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-03/0079
und Preis (Leinen 18,— DM; karton. 11,50 DM) ermuntern ebenfalls „geneigte Leser"
der berühmten Kalendergeschichten, die liebevolle Sammlung als Quelle und Fülle „reiner
Freude" freundlich aufzunehmen.

F. Schülin

Schwarzwaldtäler — Schwarzwaldleute. Bleibendes aus dem Lebenswerk von
August Ganther. Verlag Adolf Bonz u. Co., Stuttgart. 1967. 196 S.
Leinen 14,80 DM

Der im mittelbadischen Raum in der Volkskunde erfahrene Prof. Max Weber stellte
in einem Sammelband eine erlesene Auswahl der alemannischen und hochdeutschen Gedichte
und Erzählungen aus dem reichen Lebenswerk des im oberrheinischen Raum beliebten
Dichters und Volksschriftstellers aus dem Renchtal zusammen. Der Herausgeber
würdigt in einem Vorwort eindrucksvoll und einfühlsam das Wirken und Wollen des
Dichters und Volkserziehers. Werbend führt er vom Werk zum Menschen August
Ganther, der nicht nur humorvoll und feinsinnig in Versen widergab, was er seinen
Landsleuten vom Mund abgelauscht hatte, sondern auch, was er als besorgter Sucher und
Erzieher für das Wohl seines Volkstums mahnend zu verkünden hatte. Hinter dem
offenkundigen Schmunzeln und seinem besinnlichen Jasagen zu allem Guten und Schönen
in seiner geliebten Talheimat erkennt der aufgeschlossene Leser außerdem einen reichen
Bilderbogen aus dem Volksleben der bäuerlichen Berg- und Tallandschaft, im Spannungsfeld
der weltoffenen Stromebene, zwischen den Rebhalden und den „Dannezapfe".

F. Schülin

R. Lederle/Volksschule Aitern: Bei uns daheim. Ein heimatkundliches Lesebuch 1967.
218 Seiten.

Viele Bücher bekommt man als Lehrer und Heimatforscher in die Hand. Aber nur
selten ist die Freude so groß wie bei dem hier angezeigten Lesebuch der Volksschule
Aitern, das Oberlehrer Roland Lederle und seine Schülerinnen und Schüler in vielen
Monaten fleißiger Arbeit geschrieben, gezeichnet, zusammengestellt und eingebunden haben.
Besser als mit diesem Werk, von dessen Umfang sich nur der Eingeweihte ein Bild macht,
kann der Forderung des Bildungsplanes für die Volksschulen in Baden-Württemberg
(S. 70) nicht entsprochen werden, wo es heißt: „Die Heimatkunde soll dem Kinde den
heimatlichen Lebenskreis erschließen."

Dieser Lebenskreis beginnt mit der Familie und all dem, was sie tut, was sie bewegt,
was sie mit Nachbarfamilen verbindet. „Bei uns daheim" ist dieser Teil des Buches überschrieben
. Den Werktag und den Sonntag, den Reigen der Jahreszeiten und all die Höhepunkte
eines Kinderlebens wurden hier eingefangen und in kleinen Lesestücken festgehalten
. Man sieht sie richtig vor sich, die kleinen blonden und dunklen Haarschöpfe,
wie sie sich über ihre Arbeit beugen, wie sie vergleichen, verbessern, verwerfen und von
vorn beginnen. Dinge, an denen man achtlos vorübergegangen ist, bekommen ein ganz
neues Leben. Man „entdeckt" im wahrsten Sinne des Wortes die Heimat. Dazwischen eingestreut
finden sich Gedichte, Zeichnungen, Fotografien, so daß es nicht langweilig werden
kann, in dem Buch zu blättern und zu lesen. Aber die Schüler werden auch aus ihrer
rezeptiven Haltung herausgelockt, werden angeregt, diese Pflanze oder jenes Tier selbst
zu beobachten und zu beschreiben. Das regt kommende Schülergenerationen vielleicht an,
es noch besser zu machen als die, die das Buch verfaßt haben.

Den zweiten Teil überschreiben die jungen Autoren „Aus alter Zeit". Und da zeigt
sich, daß sie nicht nur in der Gegenwart sich umtun, sondern auch nach dem „Woher"
fragen. Daß hier natürlich die aus dem gleichen Geist gewachsene Chronik „Aitern, die
Geschichte einer kleinen Schwarzwaldgemeinde" (vgl. Besprechung in dieser Zeitschrift,
Jahrgang 26 (1964), Heft 2, S. 130/140) Pate gestanden hat, ist selbstverständlich. Während
jenes Buch sich mehr an die Erwachsenen wendete, sind hier nun die Kinder angesprochen
in einer ihnen verständlichen Ausdrucksweise. Aus den Zeiten der ersten Besiedlung
des Tales wird der Leser hinübergeführt in die jüngste Vergangenheit. Auch hier
schließen sich wieder Arbeitsaufgaben an, die den Schüler zwingen, selbst tätig zu
werden.

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