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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0045
dem er tags darauf die Leichenpredigt hielt über Psalm 24, 7—10. Der erste Tote
des Jahres 1717 war er selbst. Am 1. März 1717 starb er an einem Schlaganfall.
Der Amtsbruder, der ihn in Britzingen zur letzten Ruhe bestattete, wählte in
Anspielung auf den Vornamen des Verstorbenen als Leichentext die Stelle 1. Mos.
22, 1—2: „Gott sprach, nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast".
Nahe der Kirche, in der der verstorbene Pfarrer 41 Jahre lang Gottes Wort verkündigt
hatte, fand er sein Grab. Seine Adjunktenzeit hinzugerechnet, hatte er der
Gemeinde Britzingen 43 Jahre und damit ebenso lange gedient, wie sein Nachfolger
Nikolaus Wankel (1717—61). Von der Reformation bis auf den heutigen
Tag haben beide in Britzingen am längsten ihren Kirchendienst unter sämtlichen
vorherigen und nachfolgenden Religionsdienern versehen. Über ihn urteilte der
Durlacher Kirchenrat Fecht: „Isaak Gmelin war ein frommer, stiller und tugendsamer
Mann, der mit seinem Exempel viele erbaut hat."

Seine Hinterbliebenen ließen ihm in der Nähe der Sakristei, an der Außenfassade
der Kirche, einen schönen Grabstein aus rotem Sandstein setzen, der oben
das Gmelin'sche Wappen trägt und noch heute erhalten ist. Darauf steht geschrieben
:

Ehren-Gedächtnis

des weyl. wohlehrwürdig wohlgelehrt und treu aufrichtigen Theologi Herrn Isaak Gmeh-
lins welcher Anno 1645 den 30 t Nov'i zu Haltingen von guten Eltern gebohren und
wohlerzogen worden. Hat in Christi Kirch 47 Jahr Gottes Wort rein gepredigt, redlich
gearbeitet, fromm gelebt, andächtig gebetet, geduldig gelitten und alles der Gnade Gottes
heimgestellt, auch 46 Jahre in einer Ehe mit Frau Sabina Catharina Weltzin friedlich zugebracht
, zehn Kinder wohlerzogen und endlich Anno 1717 den 1 Martii sein mühseliges
Leben in dem 71. Jahr seines Alters seelig geendet. Nechst allhier ruhet der Leichnam und
erwartet eine fröhliche Auferstehung zum ewigen Leben. Amen.

Endlich am 4. 12. 1726 starb auch Frau Pfarrer Sabine Katharine Gmelin geb.
Weltz, 75 Jahre alt. Sie wurde neben ihrem Gatten beigesetzt. Auf seinem Grabstein
wurde hinzugefügt:

Anno 1726 den 4 t xbr (Dez.) ist Ihme durch eine seelig Todt gefolgt seine Eheliebstin
Frau Sabina Catharina Weltzin gebürtig von Buggingen. Ihres Alters 75 Jahr 7 Monat
7 Tag, deren Leichnam ihrem seel. Eheherrn hier beygeleget der algemeinen Auferstehung
und herrlichen Erscheinung Jesu Christi erwartend. Text: Gen. (Mos.) 23 V. 1—4.

Schloß Bürgeln und die Sausenburg

Geschichte, Sage und Legende um diese Bauten

von A. E i s e 1 e, Kandern

Gleich dem Efeu rankt sich um die Ruinen unserer Burgen die Sage. Da ist der
vergrabene Schatz, da ist der unterirdische Gang, da ist aber auch das Burgfräulein
, das auf Erlösung wartet. Hinter den meisten dieser Geschichten steckt ein
geschichtlicher Sinn. Ähnlich tritt die Legende, die Geschichte frommer Menschen
der Vergangenheit, auf. Bekannt ist vor allem die Geschichte des hl. Martin, der
dem armen Bettler einen Teil seines Mantels gab. Leider ist heute sowohl Sage
wie auch Legende aus dem Wissen unserer Jugend weitgehend ausgeschaltet. Man
hat keine Zeit mehr dazu, der Jugend zu erzählen, wie z.B. den Alemannen nach
der entscheidenden Schlacht mit den Franken unter Chlodwig ein starker Helfer
erstand in der Person des Gotenfürsten Theoderich, der darum auch als Dietrich
von Bern in der Sage weiterlebt.

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