Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0054
Schild „Zur Alten Post" in Müllheim (Aufn.: Schülin, 1969)

Straße innehatte. Die zur gleichen Zeit oben erwähnte Einrichtung des Postwagens
Lörrach—Schopfheim als Fortsetzung lag in den Händen Bartlin Pflügers in
Schopfheim.

Damals konstituierte sich eben das neue Großherzogtum Baden, dessen Staatsverwaltung
ab 1. 8. 1811 unter erheblichen finanziellen Opfern das Postregal für
Baden von Thum und Taxis zurückkaufte. Damit fand die fast 300jährige Verkehrsentwicklung
in Baden unter Taxis'scher Anregung und späterer Leitung
einen gewissen Abschluß. Nun erst nähern sich die postalischen Verhältnisse unsern
üblichen, meist etwas romantischen Vorstellungen des Postkutschenwesens. Neben
dem verbesserten Straßenbau bot auch das Herbergswesen die Voraussetzung für
ein einigermaßen „bequemes" Reisen auf weitere Strecken. Die Aufhebung von
20 selbständigen Gebieten auf der Strecke Basel—Frankfurt wirkte sich durch
den Fortfall umständlicher Zollformalitäten ebenso günstig auf die Beschleunigung
wie eine erhebliche Verbilligung dieser Postroute aus.

Die Reisekosten umfaßten bisher neben den Gebühren für den Fahrschein
auch das Trinkgeld, Schmiergeld, Chaussee- und Brückengeld, den Packerkreuzer,
Scheingebühren u. a. m. Gleichzeitig wurde auch die bis dahin streng getrennte
Briefpost durch reitende Boten und die Personen- und Gepäckbeförderung durch
die fahrende Post nach Bedarf zusammengelegt. Damit war auch die Voraussetzung
für den seit etwa 1820 zweimal wöchentlich verkehrenden Eilpostwagen
Frankfurt—Basel gegeben. Ein einheitliches und strenges Postreglement sorgte für
allgemeingültige Beförderungstaxen für Briefe, Waren, Personen in Baden sowie
feste Organisation und Besoldung der Postbehörden. Fahrpläne und Verladeordnungen
sorgten für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Strenge Bestimmungen überwachten
die früher häufigen Korruptionen und Unterschlagungen. Jeder Bote
mußte z. B. auf Verlangen den Wagen durchsuchen lassen und das widerrechtlich
Beförderte ausliefern. Außerdem hatte jeder Bote, ob gehend, reitend oder fahrend
einen amtlichen Ausweis bei sich zu führen.

Aber nicht nur in der Verwaltung wurden wesentliche Verbesserungen durchgeführt
. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Verkehrsnetz auch immer
dichter, sodaß auch die Posthalterei Lörrach mit zentralen Aufgaben betraut

52


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0054