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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0062
Eine Einladungsliste vom 11. 2. 1927 weist folgende Namen auf: zuerst Frau
Daur in Heidelberg; dann aus Freiburg die Herren Heinrich Brenzinger, Eugen
Fischer, Hermann Eris Busse, Landeskommissär Schwoerer; aus Lörrach Karl
Herbster und Ernst Schultz; aus Kandern Ernst Kammüller, Oberforstmeister
Hamm, Karl Schöpflin und Albert Eisele; aus Otlingen Bürgermeister Koger,
Pfarrer Bayer, August Koger; ferner Julius Wilhelm als Pfleger der Kunstdenkmäler
im Kreis; Landrat Wintermantel aus Lörrach, Kommerzienrat Sichler in
Bürgeln und Herr Küchlin-Läuger aus Basel. Für die Herstellung der Drucke
hatten sich nachfolgende Herren bereit erklärt, auf ein Jahr unverzinslich einen
Beitrag zu leisten und wurden deshalb auch eingeladen: Wilhelm Voigt, Friedrich
Vogelbach, Max und Fritz Muny, R. Vortisch-Stöcker, H. Vortisch-Oertly, Friedrich
Vortisch, Stadtgemeinde und Kreisrat Lörrach, Rechtsanwalt Harrer, Oskar
Grether, Friedrich Reitter und Fritz Umiger. Die Spenden ermöglichten die Herstellung
der großen Farbbilder „Der Rhein bei Bamlach" und „Otlingen". Am
4. Februar 1927 konnte Heinrich Brenzinger an Ernst Kammüller schreiben: „Frau
Daur hat mir den Entwurf eines Heidelberger Architekten für das Grabmal über-
sandt, das sehr schön und würdig zu werden verspricht."

Das war der Anfang vom Daurschoppen. Am Grabe sprachen zum Teil mehrmals
Pfarrer Bayer, Karl Herbster, Ernst Kammüller, Dr. Brenzinger, Ernst Fischer,
Hermann Eris Busse, Friedrich Vortisch und Albert Eisele, bis 1943 erstmals
die junge Generation einsprang mit Friedrich Vortisch jung. Der Kreis ist größer
geworden; von den ganz Alten leben nur noch Ernst Kammüller und der Schreiber
dieser Zeilen. Aber wir sehen, daß auch die junge Generation in unsere Fußstapfen
tritt und gerne am Gedenktag unseres lieben Hermann Daur teilnimmt.

Nicht ganz zwanzig Jahre konnte Frau Daur mit ihrem Manne zusammenleben
. Der Maler hatte seine spätere Frau bei Aufenthalten in Duhnen kennen und
lieben gelernt und führte sie 1906 vom Meer ins Markgräflerland nach Otlingen.
Nach dem Tode ihres Mannes zog die Witwe nach Heidelberg, wo sie bei Albert
Daur, dem Bruder ihres Mannes, eine neue Heimat fand. Wie sehr sie innerlich
mit Otlingen verbunden geblieben ist, geht daraus hervor, daß sie erst 1931 den
Entschluß faßte, die ötlinger Wohnung aufzugeben. Seit wir am 12. März 1956
Albert Daur im Lörracher Friedhof zur letzten Ruhe betteten, war Frau Daur in
Heidelberg allein, aber treue Freunde umsorgten sie, vor allem Familie Sattler.
Bis sie am 31. März 1968 aus diesem Leben abgerufen wurde. Am 3. April wurde
sie an der Seite ihres Gatten auf dem Bergfriedhof in Otlingen beigesetzt. In der
Kirche fand Pfarrer von Schenk herzliche Worte des Gedenkens. Von Dr. Rieber
an der Orgel begleitet sang Frau Regina Ibenthaler „Ich weiß, daß mein Erlöser
lebt" von Händel. Am Grabe legte Stadtrat Willmann im Auftrage des Lörracher
Oberbürgermeisters einen Kranz nieder. Und für den Kreis der Freunde Hermann
Daurs sprach Albert Eisele Worte des Gedenkens. Aus Cuxhaven war von den
engsten Verwandten Herr Oberstleutnant a.D. Walter Boberg mit seiner Gattin
erschienen, der bei einem anschließenden Beisammensein im „Ochsen" den Dank
der Familie aussprach.

Wenn wir Ende Februar 1969 wieder vor dem Grabe stehen, wird sich der
ötlinger Friedhof in neuer Gestalt zeigen. Die Gemeinde hat ein Grundstück zur
Erweiterung kaufen müssen. Jetzt liegt das Grab inmitten des Friedhofes, der nach
einem sehr guten Entwurf eines Sachverständigen gestaltet wird. Dafür gebührt
der kleinen Gemeinde Dank, daß sie bereit war, für diesen Zweck Geld aufzuwenden
. Am Friedhof erkennt man den Geist, der die Gemeinde beseelt. Für uns
Freunde Hermann Daurs aber ist es beglückend, daß an Hermann Daur und seine
Frau ein würdiger Stein erinnert, an dem auch weiterhin am Geburtstag, der ja
zugleich Todestag ist, der Freundeskreis sich versammelt, um seiner und seiner
Frau zu gedenken.

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