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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 80
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Das Rebdorf Otlingen, Wahrzeichen in der Basler Bucht (Aufn. F. Schülin)

die Bedingungen für die Entstehung und die Existenz des Weinbaues in unserer
Gegend seit nahezu 2000 Jahren damit sichtbar werden, dürfte dies nicht nur als
Erklärung der früheren Zustände dienen, sondern auch von Nutzen für die weitere
Entwicklung sein.

Von der frühgeschichtlichen Zeit bis zum 18. Jahrhundert

Es ist anzunehmen, daß schon die Kelten, als die Altmeister des Landbaus,
bereits vor Christi Geburt, in unserer Gegend Reben gepflanzt haben. Von den
Römern, die später nahezu 300 Jahre lang das Land beherrschten, ist dies ziemlich
sicher nachgewiesen. Manche Ortschaften können damit stolz auf eine weit
zurückreichende Tradition des Weinbaus in ihren Gemarkungen hinweisen. Nachdem
in den Stürmen der Völkerwanderung die Römer vor dem germanischen
Stamm der Alamannen, wie sie damals hießen, zurückweichen mußten, begann
eine Periode des eigenständischen Landbaues, in welchem der Weinbau keine große
Rolle gespielt hat. Es sind aus dieser Zeit, etwa vom 4. bis 8. Jahrhundert, nur
spärliche Nachweise eines Weinbaues bekannt. Die Verhältnisse änderten sich nach
dem Sieg Chlodwigs über die Alemannen (496) mit der allmählichen Konstituierung
des fränkischen Regierungssystems, in welchem vielfach die Klöster als Grundherrschaften
sich mit der Pflege des Weinbaues befaßten. Von vielen Ortschaften ist
aus den Urbarien des 7. und 8. Jahrhunderts für diese Zeit der Weinbau als
wichtiger Bestandteil des Landbaus nachgewiesen. Dieser hat seither auf hierfür
geeigneten Lagen seinen Platz in der Landwirtschaft erhalten.

Vom 8. bis zum 18. Jahrhundert hat der Landbau, im Streit um die Macht
und den Besitz von Grund und Boden mit allem was dazugehört eine wechselvolle
Entwicklung durchlaufen. Es ging zunächst um das Verfügungsrecht von Fürsten
und Klöstern, als mächtige Lehensträger, über die Menschen auf dem Lande und
über die Produktion des Landbaus. Es waren Abgaben in Form des „Zehnten"
damit verbunden. Als Handelsware spielte der Wein dabei eine wichtige Rolle.
Auf den alten Römerstraßen und dem Rhein als wichtige Transportwege konnte
er in die aufstrebenden Städte am Rhein verfrachtet werden.

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