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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 81
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0019
Die soziale Stellung eines großen Teiles der Landbevölkerung beruhte auf
die Leibeigenschaft, womit ein wesentlicher Teil der heute allgemein anerkannten
Menschenrechte erheblich eingeschränkt war. Die Leibeigenen waren mit Leib und
Leben auf die Gnade ihres Herrn angewiesen oder deren Willkür ausgeliefert.
Es konnte sich daneben nur mühselig ein freies Bauerntum behaupten, welches
später, bei der Reorganisation des Landbaues eine wichtige Instanz bilden sollte.

Mit dem Aufstand der Landbevölkerung wurde im Bauernkrieg vergeblich
versucht, die sozialen Verhältnisse auf dem Lande zu verbessern (1425—1525).
In den Städten hatte sich dagegen, im Rahmen der Gilden und Zünfte ein freies
Bürgertum wirtschaftlich und kulturell erfolgreich betätigen können. Diese galten
als Sammelbecken für die Produktion des Landes und als Handelszentren hierfür.
Neben ihrem Gewerbefleiß ist bemerkenswert, daß sie in ihrem Bereich selbst auch
Landbau betrieben. Von Freiburg wird berichtet, daß bald nach der Gründung
der Stadt (12. Jahrhundert) die Rebleutezunft als erste unter allen Zünften besonderes
Ansehen genoß. Die Rebleute mußten strikte Anweisungen ihrer Zunft
in bezug Pflege und Düngung ihrer Weinberge befolgen. Es mußten wohl auch
ganz gute Erfolge damit erzielt worden sein. In den tiefen, z.T. zweistöckigen
Kellern der Stadt, die, durch den Fliegerangriff offengelegt, sichtbar geworden
sind, lagerte damals auf jeden Fall viel Wein, mit welchem manchmal mangels
anderer Zahlungsmittel auch die Professoren der jungen Universität bezahlt werden
mußten. Es mag dies als ein Beweis für den hohen Stand der Kultur der
Reben in der damaligen Zeit betrachtet werden.

Weindorf Staufen, Burgberg (Aufn. F. Schülin)

Die Entwicklung des Landbaus als wichtigster Wirtschaftsfaktor in der vorausgegangenen
Zeit wurde durch den 30jährigen Krieg unterbrochen (1618—1648).
Als Folge weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen, die immer wieder Verwüstungen
verursachten, wird noch für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts das
Markgräflerland als verödetes und ausgehungertes Land bezeichnet.

Das 18. Jahrhundert

Nach der starken Belastung des Wirtschaftslebens durch die allgemeine Unsicherheit
wird erst für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts von besseren Ver-

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