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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 83
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Hauswappen des Stammhauses
der Familie Krafft in Auggen
(Aufn. F. Schülin)

Mi

lange üblich. Diese erfolgten jeweils unter Berücksichtigung der verfügbaren Arbeitskräfte
, so daß bei der Vergabung von Lehen keiner mehr bekam, als er mit
seiner Hände Arbeit bewältigen konnte und mit seinem Viehbestand ordnungsgemäß
mit Stallmist düngen konnte. Der Begriff „Mannshauet" des Kaiserstuhls
ist ein illustratives Beispiel für das wichtige Maß, mit welchem die Größe eines
Rebgrundstückes bemessen wurde.

Das 19. Jahrhundert

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden zunächst umwälzende politische Maßnahmen
durchgeführt, die in Verbindung mit der Entwicklung der Industrie, des
Verkehrswesens und der Regelung der Handelsbeziehungen nicht ohne bedeutenden
Einfluß waren auf die Entwicklung des Landbaues und mit ihm des Weinbaus
. Es werden bei deren Betrachtung bereits sehr deutlich die Faktoren sichtbar,
die bei der heutigen Problematik der Agrarwirtschaft von Bedeutung sind.

Es handelte sich zunächst um die Konstituierung des Landes Baden durch Napoleon
L; also eines größeren Wirtschaftsbereichs mit der Säkularisierung und
Mediatisierung des Grundbesitzes der Kirchen und der Reichsritterschaften. Zur
Kennzeichnung der weiteren Epochen der wirtschaftlichen Entwicklung soll noch
die Einrichtung des deutschen Zollvereins (1828—1834) erwähnt werden. Durch
diesen wurde die aufstrebende deutsche Industrie gefördert und bildete die Vor-
aussetzung für die Entstehung des deutschen Nationalstaates.

In unserem oberrheinischen Gebiet gewann die Industrie (Textilindustrie des
Wiesentals) in Verbindung mit dem Bau der Rheintalstrecke der Eisenbahn zunehmend
an Bedeutung. Die Landwirtschaft verlor dagegen allmählich ihre vorherrschende
Stellung in der Wirtschaft des Landes. Im Streit um liberale oder
konservative Maximen in der Politik, der im Jahre 1848 zu revolutionären Auseinandersetzungen
führte, geriet sie bereits in Notlagen, so daß von den 80 000
Auswanderern, welche damals das Land Baden verließen, der größte Teil aus der
Landwirtschaft stammte. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ist in den sogenannten
Gründerjahren nach dem 70er Krieg aus dem gleichen Grunde eine

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