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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0012
Burte-Grab • Aufn. Georg Diehl, Maulburg 1969

Gedanken über Kunst und Natur

Von Hermann Burte

Kunst ist eine Sache des Maßes, nicht der Masse und nicht der Massen. Das
Maß der Kunst ist der Mensch. Alles, was über die natürliche Gestalt und Gewalt
der menschlichen Organe und Sinne hinausgeht oder künstlich gesteigert wird,
verfällt der Technik und ist der Kunst verloren. Die wahre Größe wohnt in der
inneren Einheit von Leib und Seele, Geste und Stimme des Spielers. Kothurn und
Lautsprecher tun es nicht.

(1935)

Die Kunst ist kein Fortschreiten, kein Granit auf einer Bahn oder Straße,
sondern ein Schießen nach dem Herzen der Sache; es gibt kein „Weitersein", sondern
nur ein „Bessertreffen"! Wenn die Kunst von der Zeit abhinge, wären Giotto
und Tizian uns nicht überlegen.

(1935)

Es wird mir immer klarer, daß alle Kunst eine Kristallisation ist, eine gesetzesmäßige
Bildung von Form aus der ungebildeten Masse des Stoffes; offenbar wäre
das höchste zu schaffende Kunstwerk der Stein der Weisen, dessen Schemen jener
Stern der Weisen war, der sie zu dem Gotte in Menschengestalt führte: Der Stoff
in künstlerischer Form, der Gott in menschlicher Form.

(1939)

Die Dichtung ist so wenig an die Zeit gebunden wie eine Schwalbe an die
Dorfuhr. Wenn diese auch stehen bleibt, fliegt der Vogel doch fort, wenn seine
Zeit gekommen ist, wohin ihn die Natur zieht. Die besten Zeilen aller Dichter
aller Zeiten stimmen merkwürdig aufeinander und miteinander überein.

(1954)

IC


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