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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 21
(PDF, 15 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0023
Im Vogelbach scheint das Pochwerk ansehnlich zu sein, 1200 Gulden, die
Schmelzhütte 200 Gulden (der Schmelzofen hatte einen Konstruktionsfehler und
ist seit 1797 nicht mehr benützt).

Die Erzvorräte:

In Haus Baden 292 Zentner Hafnererz ä 9 Gulden 45 Kreuzer
53 Zentner Schlich ä 4 Gulden 30 Kreuzer
ca. 500 Zentner unaufbereitete Erze ca. 200 Gulden
Im Vogelbach 43 Zentner Schlich

400 Zentner unaufbereitete Erze ca. 152 Gulden.

Die Direktion der Salinen, Berg- und Hüttenwerke schreibt am 17. September
1830 an Knittel, wenn mehr als 5000 Gulden geboten würden, solle er von der
Aquisitation der Grube Haus Baden zum Zweck des Fortbetriebes auf ärarische
Rechnung Umgang nehmen. — Das Zechenhaus Karlstollen sei zu gering geschätzt,
es wohnten ja vier Familien dort (Ende des letzten Jahrhunderts wohnte dort
eine Familie Back, zwei Brüder und eine Schwester; wir erwähnten den Namen
oben schon).

Der Versteigerungsbericht: Die Gebäulichkeiten und Grundstücke werden ausgerufen
. Das nutzbare Feld mit (wenig) Wald und Halde ist mit 385 Gulden
geschätzt, Karlstollen mit 66 Gulden, Pochwerk und Schmelzhütte im Vogelbach
mit 776 Gulden. Der französische Bürger Francois Noblecourt bietet 5905 Gulden
44 Kreuzer (ohne die Erzvorräte), Knittel hätte gern mehr geboten, aber er durfte
ja nicht. Noblecourt, der auch die Steinkohlengrube auf der Schwärze baut, will
gleich weiter arbeiten lassen. Dennoch erfolgt nochmals eine sehr genaue Aufnahme
der Baulichkeiten, wozu Vogt Sutter von Badenweiler und Vogt Sehringer von
Lipburg eingeladen sind, auch Stadtrat Grether von Sulzburg als Mitglied des
Gläubiger-Ausschusses. Ich bin überzeugt, daß ich die meisten Leser langweile,
wenn ich nochmals über Haus Badens Bauten berichte, aber einige Tatsachen werden
vielleicht doch interessieren.

Oberhalb der Grube stand das Zechenhaus mit zwei Wohnungen, auf dem
Boden der ehemaligen Vogtei Badenweiler. Das kann nur im Wald über dem
jetzigen Anwesen sein, denn in einer alten Beschreibung (1853) heißt es, das Wohnhaus
des Steigers stecke gleich einem alten Försterhaus „dicht im Wald und Felsen".
Das Haus hat 7 Kachelöfen, 2 eiserne Öfen und auf der Kunst eine eiserne Brille
und eiserne Platte. Waschhaus, 2 Holzschöpfe und die alte Bergschmiede sind dicht
dabei. „Diese Gebäude zinsen zur Kirchspielskasse Badenweiler jährlich 5 Gulden".
An anderer Stelle steht die neue Bergschmiede mit Eisen- und Kohlenmagazin,
darüber Wohnung mit Küche. Dann werden genannt 1 große Scheidhütte mit
Ofen, 2 Ausschlaghütten, 1 Klaubtafel, 1 Pulverturm mit Blitzableiter und ein
Pochwerkgebäude mit 9 Stempeln. Dies ist 1791 erbaut, es ist uns nicht klar, wo
es stand und woher die Wasserkraft kam, die es betrieben hat. — Von Gütern
sind genannt 6 Viertel Matten, lh Viertel Acker, 1 Krautgarten, etwas Wald und
der Haldensturz.

Auf dem Karlstollen scheint das Zechenhaus ein Doppelhaus gewesen zu sein
mit je 2 Wohnungen und je 2 Öfen. Der Bachofen war im Freien, mit Bretterdach
. Güter unbedeutend.

Im Vogelbach stand das Pochwerkgebäude mit 6 Stempeln, das Schmelzhaus
mit Schmelzofen, Abtreibofen und 2 eiserne Öfen. Auch ein Backhaus. 205 Ruthen
Land, auf dem diese Gebäude und noch einige primitive Schuppen für Kohlen und
Holz stehen, zinsen 9 Gulden jährlich an die Vogtei Badenweiler.

Das dürftige Mobiliar, das ärarisch war, ist bald aufgezählt. Beim Obersteiger
sind es zwei Schränke, einige Bänke und eine lederne Waidtasche, in der Schmiedwohnung
ein Küchenschrank. In der kleinen Schmiedhütte sind 494 Gesteinsbohrer
aufbewahrt, 178 Stufeisen und 156 Fäustel, ferner Schaufeln, Ketten, Schachtkübel,
16 Laufkarren, 2 Hunde (eiserne Förderwagen), Waagen und Gewichte. In der

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