Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 23
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0025
Im März 1833 schreiben Noblecourt und Guignot ans Bürgermeisteramt Baden-
weiler einen Brief mit dem Ersuchen, den Steigern auf Haus Baden von dessen
Inhalt Kenntnis zu geben. Es heißt darin, die Arbeit auf Haus Baden müsse eingestellt
werden, weil dort Gebäulichkeiten für eine Porzellanfabrik aufgeführt
werden (Öfen, Magazine, Werkstätten, Wohnungen). Die Logis, welche die Steiger
bewohnen, seien zur Aufbewahrung von Gerätschaften nötig und müßten geräumt
werden. Die Gewerkschaft sei erbötig, die drei Steiger (Burgert, Meyer und
Maderspach) auf Grube Stefanie bei Schönau mit gleichem Salär zu beschäftigen.
Nach Räumung der Wohnungen sollen sie den Rest ihres Gehaltes bekommen. —
Burgert bittet um Rat im Münstertal; man rät ihm, es mit Schönau zu versuchen.
Doch er bittet um Wiederanstellung im Staatsdienst oder um Pensionierung. Bei
der Gelegenheit erfahren wir, daß der Obersteiger freie Benützung des Zechenhauses
hatte, mit Ausnahme eines Konferenzzimmers, daß er ferner 4 Klafter
Buchenholz und 1 Maß Brennöl bezog und die Grundstücke benützen durfte. Von
seiner Gastwirtschaft hatte er wohl nur sehr kleine Einnahmen. In die bereits
genannte Unterstützungskasse zahlte er vierteljährlich 1 Gulden. — Obwohl ihm
der Staat mitteilt, daß eine Unterbringung im herrschaftlichen Dienst nicht möglich
sei, geht er doch nicht nach Schönau, sondern findet kümmerliche Unterkunft
im Münstertal, wohl bei Verwandten.

In Haus Baden waren im Jahr 1831 noch 18 Leute beschäftigt, ein Bericht
deutet an, daß es ohne Versuchsbauten (die vorerst nichts einbringen) nicht weiter
gehe. — Drei Jahre später schreibt Bausch, daß nur noch solche Arbeiten getätigt
würden, die Erze bringen, für Versuchsbauten sei kein Geld da. Die Zimmerung
und Fahrung der Stollen und Schächte sei schlecht. Der Besitzer müsse veranlaßt
werden, die Grube vor Brüchen zu bewahren. Aber Noblecourt kann kein Grubenholz
kaufen. — Am 25. September 1834 muß Bausch einen sehr schlechten Bericht
machen. Nicht ein Stück Holz sei ausgewechselt worden. Es bestehe Lebensgefahr
für die Knappen. „Unter mir brachen drei Fahrten (Leitern) zusammen und andere
könnte ich mit leichtem Fußtritt zertrümmern. Die Zimmerung des Stollens
zwischen Schacht 1 und 3 kann beim geringsten Anlaß zu Bruch gehen". Es wird
vorgeschlagen, den Betrieb wegen höchster Gefährdung der Arbeiter einzustellen.
— Die Direktion der Forsten und Bergwerke befiehlt dem Bezirksamt, den Betrieb
so lange zu schließen, bis Bausch günstigeren Bericht geben kann. Dieser schreibt
am 15. Mai 1835 von Freiburg aus, Herr Gignet habe dafür gesorgt, daß jetzt
Zimmerung und Fahrung ziemlich im Stand seien. Er scheint auch einzusehen, daß
er Versuchsbau treiben muß. Das Erzlager ziehe sich nördlich bis gegen Badenweiler
, bis zu den „Blauen Steinen", die der Tradition nach während der Römerzeit
„aufgestürzt" wurden. Zwischen dieser Halde und Haus Baden sei das Feld
noch nicht genügend untersucht. Der Sachverständige rät, weiterzubauen, denn er
hat die Hoffnung, wie jeder rechte Bergmann sie haben muß. Guignet ist nicht
abgeneigt, Versuchsbaue machen zu lassen, er vermißt einen Riß (Plan) des Grubenfeldes
. Auch wir fanden keinen. — In der Nähe wird die Grube Haus Zähringen
noch immer betrieben, ein neuer Querstollen hat schöne Erze gebracht. Im Jahr
1836 wird Bausch als Hüttenverwalter ans Eisenwerk Albbruck versetzt; im
Dezember berichtet er, daß der Betrieb von Haus Baden eingestellt, und daß bei
Haus Zähringen schwach weiter gearbeitet werde. Für letztere Grube hat sich vorübergehend
auch ein französischer Graf St. Maure interessiert. Sie wird aber im
Jahr 1837 auch aufgegeben.

23


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0025