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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 27
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lückenhaft. Infolgedessen können die angegebenen Flurnamen keinerlei Anspruch
auf Vollständigkeit erheben." Wer sich mit Flurnamen beschäftigt, sollte zu der
reichbebilderten Arbeit greifen. Sie hat als Anhang ein ausführliches Literaturverzeichnis
. Diese Nummer 5 des 18. Jahrgangs der Zeitschrift „Der Anschnitt" ist
erschienen im Verlag Glückauf GmbH, Essen, Huyssenallee 105, zum Preis von
2,20 DM.

Maienbühl

Von Fr. Kuhn, Lörrach

/. Hinweise in Urkunden und Flurnamen

Im Heimatmuseum der Stadt Lörrach, in welcher die ehemalige Gemeinde
Stetten inzwischen aufgegangen ist, liegt der „Geometrische Plan über den Bann
des fürstl. Stifft Säggingen Dorffs Stetten in dem Wiesenthal, welcher im Jahr
Anno 1774 ist abgemessen und zu Plan gebracht worden von Fridolin Garnie,
Geometer." Außer dem Flurnamen „Bei der eisernen Hand" (1), der heute noch
lebendig ist, fand sich noch die Geländebezeichnung „Auf dem Homberg" und
„Feld unter dem Homberg". — Dieser Flurname wurde schon erwähnt von A. Krieger
(2) im Auszug aus einer Urkunde des Jahres 1471 „in des dorffs Stetten bann
im Homburg gelegen."

Ferner wurde Emil Iselin, Geschichte des Dorfes Riehen, Basel 1923, zu Rate
gezogen. In dieser wird eine Urkunde angeführt (3), nach der im Jahre 1503 das
Kloster Wettingen „am eichenbüll ob der von Stetten honberg dreizen juchart
holtz" hatte. Aus dem Jahre 1510 erfahren wir (4), daß der Höhenrücken damals
„Eichbühel" genannt wurde. Erstmals 1697 erscheint der heutige Name „Meien-
büchel" (5), 1811 erscheint nochmals „Eichebüel" (6).

Der Übersichtsplan über die Gemarkung Riehen, der dem Dorfbuch beiliegt,
ergab einen weiteren wichtigen Hinweis. Auf dem höchsten Punkt des Maienbühl
(= Höhe 479,0), wo schon aus dem Stettener Plan von 1774 „Auf dem Homberg"
verzeichnet ist, steht auf dem Gemarkungsplan von Riehen „Auf der Burg". Dieser
Flurname ist schon in der Grenzbeschreibung von 1620 wie auch in dem „Orthographischen
Grundriß des Riehemer Bahn's" enthalten. Beide Angaben beziehen
sich auf den Stein Nr. 8 der Inzlinger Grenzlinie. Der Flurname „Auf der Burg"
ist heute nicht mehr lebendig. Es läßt sich aber berechnen, daß die Stelle mit dem
heutigen Grenzstein Nr. 72 zusammenfällt. Ohne Zweifel bezieht sich „Auf dem
Homberg" wie auch „Auf der Burg" auf den höchsten Punkt des Maienbühl, wo
1966/67 die Grabungen erfolgten.

Iselin fährt weiter (S. 49): „Unweit davon findet man im Wald wohl zehn
Haufen offenbar zusammengetragener größerer Steine, die nicht am Orte selbst
gebrochen sind, sondern allem Anschein nach von einem einstigen Bauwerk herstammen
. Eine im Umkreis sehr beträchtliche Vertiefung fällt ebenfalls auf. Von
einer Burg auf jenem Platze will jetzt freilich niemand mehr etwas wissen, aber
eine unsichere Sage ging noch vor 30 Jahren, daß dort einstmals ein altes Kloster,
also doch ein Steinbau, gestanden habe. Sehr stark beschäftigte die Gemüter der
Glaube, daß in jener Gegend ein Schatz vergraben sei. Zweimal, im 18. und im
Beginn des 19. Jahrhunderts wurde danach gesucht."

Eine Begehung des Maienbühl ergab, daß „die im Umkreis sehr beträchtliche
Vertiefung des Bodens" ein Ringwall ist. Es muß hier also einmal ein Bauwerk
gestanden haben, dessen Grundmauern unter dem schützenden Steinmantel des

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