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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 29
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0031
Blinzgraben: Kindergräber. Das vorderste hat eine Länge von 1,60 m,
das hinterste eine Länge von 0,77 m

Bei der Zuweisung der Baureste auf dem Maienbühl in die Römerzeit waren
allein die archäologischen Befunde maßgebend: Die primitive Mauertechnik (Trok-
kenmauer), die römischen Leistenziegel und nur wenige unbedeutende Einzelfunde.
Außer Betracht blieben die Erwähnungen in einer größeren Zahl von Urkunden.
Es geht dabei um die Deutung des Flurnamens „Homburg" (Homberg). Dazu
gehören auch die abgeleiteten Formen Honberg, Humberg u. a. Diese Flurnamen
kommen in Südwestdeutschland, in der Schweiz und im Elsaß häufig vor. Nach
meinen Feststellungen finden sich auf Bergen dieses Namens in der Regel Befestigungen
. Dabei überwiegen Fliehburgen des frühen Mittelalters.

Schon Emil Iselin war es aufgefallen, „Daß sich Flurnamen wie Homburg und
Homberg um den ganzen Bezirk des Maienbühl herum befinden, in den Gemeinden
Riehen, Stetten, Lörrach und Brombach, ohne daß dafür bis jetzt eine Erklärung
gefunden worden ist" (Seite 50) (9). Dieser Begriff erscheint auch in der Form
„Humberh". Iselin verzeichnet auf Seite 46 „reben am homberg ob des bischofsgut
, 1509 (10). „Humberg" begegnet uns auf der Gemarkungskarte Inzlingen als
Beiname zur Flurbezeichnung „Berg" nordöstlich des Dorfes. Daß der gleiche Flurnamen
, wenn auch in verschiedenen Formen, im Banne Riehen gleich zweimal vorkommt
, ist beachtlich!

Auf die Fliehburgen des frühen Mittelalters treffen die Befunde vom Maienbühl
— primitive Mauertechnik und wenige oder gar keine Funde — immer zu.
Funde von römischen Ziegeln, auch von Gefäßen und Münzen, sind mit Vorbehalt
zu beurteilen. Ihre Streuung ist außerordentlich, in Alemannengräbern begegnen
sie nicht selten als Beigaben. Diese Funde aus der Römerzeit scheinen späterhin
eine fast magische Bedeutung bekommen zu haben. Man sollte diesen Zusammenhang
mit der Volkskunde einmal gründlich untersuchen!

Ebenso wäre eine Sammlung des Flurnamens „Homburg" anzustreben. Dabei
wäre wichtig festzustellen, ob auf solchen Stellen Anlagen zur Aufnahme und zum
Schutze der Bevölkerung in Zeiten der Gefahr vorhanden sind. Auch nach Bodenfunden
müßte gesucht werden.

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