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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 30
(PDF, 15 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0032
Die zeitlich spätere Ansetzung der Mauerreste auf dem Maienbühl wird noch
gestützt durch die Entdeckung von spätalemannischen Grabhügeln, die auf dem
Höhenrücken liegen. Es sind deren im ganzen etwa ein halbes Dutzend, sie liegen
beiderseits der Landesgrenze teils auf schweizer, teils auf deutschem Boden. Schon
Iselin hat in seinem Dorfbuch (Seite 49) darauf hingewiesen: „Man findet im
Walde wohl zehn Haufen zusammengetragener größerer Steine, die nicht am Ort
selbst gebrochen sind." Diese Hügel wurden seither als Lesesteinhaufen betrachtet,
müßten also im Zusammenhang mit ehemaligem Ackerbau stehen. Davon kann
aber weder auf dem Maienbühl noch an den anderen Fundorten die Rede sein.
Reihenweise und in kleinen Gruppen liegen sie weit abseits der dörflichen Siedelungen
in der Nähe von frühgeschichtlichen Höhenburgen oder von alten Straßen.
Dieser Zusammenhang ist handgreiflich.

Diese karolingischen Gräber bilden einen neuen Typus der Alemannenfriedhöfe
. Bei der flachen Lage unter dem Steinlesehaufen scheinen die Skelette meistens
vergangen zu sein. Die kleinen Maße mancher Plattengräber sprechen eindeutig
dafür, daß es sich in solchen Fällen um Kindergräber handelte (Seite 29). Solche
Bestattungen werden rasch vergehen, erst recht, wenn sie nur durch einen flachen
Hügel von Lesesteinen geschützt sind. Wo der Grabhügel eine größere Höhe aufweist
, ist damit zu rechnen, daß ein Plattengrab vorliegt. Oft findet man hier
neben Resten der Bestattung auch Beigaben; immer sind es typische Stücke des 8. Jh.

Fig-, 97,

Beigaben aus verschiedenen Gräbern

Reihen und Gruppen von solchen Friedhöfen wurden schon früher ausgegraben
im Walde „Obmannsgrab" beim Hagenbacher Hof (Gem. Degerfelden), beim
Blinzgraben, Gem. Hüsingen, unmittelbar an der Grenze gegen Brombach und im
Wald „Heidengräber", Gem. Wiechs bei Schopfheim. Alle genannten Grabnekro-

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