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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 32
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0034
Der Bau der eindrucksvollen Ringmauer wird in der Literatur fast allgemein
den Kelten zugeschrieben, auch die Römer hätten sich zeitweise dort oben festgesetzt
. Die letzten Untersuchungen erfolgten in den Jahren 1961 und 1963. Es
kamen dabei Funde zutage, die der Michelsberger Kultur angehören, der Bronzezeit
, dem frühen Mittelalter und dem Hochmittelalter. Ähnlich waren auch die
Befunde der früheren Grabungen. Die Berichterstatter sprechen hierüber ihre Verwunderung
aus und verweisen auf den Widerspruch zu der geltenden Lehrmeinung
(14). Die Erklärung dieses Gegensatzes ist einfach: Die Fliehburg auf dem
Odilienberg, auch der viel kleinere Burgstall auf dem „Köpfel", nahebei, haben
mit Kelten und Römern nichts zu tun, sondern sind im frühen Mittelalter entstanden
. Auch der Aufbau der Befestigung hat mit der Mauertechnik, wie sie bei
den keltischen Oppiden angewandt wurde, keine Beziehung. Er ist völlig anders.
Bemerkt sei noch, daß schon J. Näher (15) und R. Forrer (16) die frühgeschichtliche
Zeitstellung des Burgstalles „Köpfel" angenommen hatten. Der Niedergang
der fränkischen Königsmacht und die Adelskämpfe im Merowingerreich ließ die
Stammesherzöge immer mächtiger werden bis nahe an die völlige Selbständigkeit.
Herr des Oberelsaß bis weit in den Jura hinein und in die Burgundische Pforte
wurde das Adelsgeschlecht der Etichonen. Herzog Eticho (etwa von 670—700)
wurde erblicher Stammesherzog. Die geschichtlichen Zusammenhänge, die Bodenfunde
und nicht zuletzt auch die Grabhügel innerhalb des Mauerrings mit den
Plattengräbern, sprechen dafür, daß die Befestigung des Odilienberges in dieser
Zeit erfolgte.

Nachträglich stoße ich auf eine Abhandlung von Rieth (Germania 1957).
R. hält die „Heidenmauer" für spätrömisch. Dagegen spricht m. E. das völlige
Fehlen von römischen Funden. Die „Schwalbenschwänze" beweisen nur, daß die

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