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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 33
(PDF, 15 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0035
Kenntnis der römischen Mauertechnik beim Bau der Befestigung noch erhalten war.
Es ist allgemein anerkannt, daß nach dem Fall des Limes auf der rechten Rheinseite
die römische Kultur abbrach, während sie links des Rheines fortdauerte. In
den Städten und stadtähnlichen Siedelungen haben die Handwerker die römische
Mauertechnik in die Karolingerzeit hinübergerettet. — Die Tumuli setzt R. in
das 7. Jh. Das trifft zu. „Heidenmauer" und Gräber gehören zeitlich zusammen.

Die Geschichte der Volksburgen des frühen Mittelalters ist noch nicht geschrieben
. Es ist kein Zweifel, daß deren Zahl erheblich größer ist, als wir es wissen.
Eine Reihe von Flurnamen können dabei Wegweiser sein. Diesen Spuren im Gelände
müßte nachgegangen werden, mehr als das heute üblich ist. Fast sieht es so
aus, als ob in bestimmten Gegenden, die Durchgangsland waren, jedes Dorf seine
eigene „Homburg" (17) oder sein „Bürgle" hatte (18).

Anmerkungen:

(1) Th. Knapp, Tülingen, behandelte „Marksteine und andere Grenzbezeichnungen" in
den Beiträgen zur Rechtsgeschichte und deutschen Volkskunde, 2. Heft, Freiburg i. Br.
1940.

Nach Knapp hat man eine eiserne Hand an einem Baum oder an einem Pfahl
angebracht. Auf dem Schurfeld wird sie 1651 zuerst erwähnt an einem Punkt, wo
4 „Obrigkeiten" zusammenstoßen: Reichsstadt Esslingen, Kloster Adelberg und die
württemb. Ämter Stuttgart und Schorndorf. Anderswo finden sich zwar nicht mehr
erhaltene eiserne Hände, wohl aber Flurnamen, die die Erinnerung daran festhalten.
Ihre Aufgabe war es, einen besonders wichtigen Grenzpunkt recht augenfällig zu
machen.

Der Flurname kommt auch vor bei Hofheim im Taunus, bei Wiesbaden und Ems
(Knapp, Seite 9 und Anmerkungen). Zwei Beispiele fand der Verfasser der Abhandlung
„Maienbühl" bei einer Reise an Rhein und Mosel: Im Stadtwald von
Koblenz gibt es den Flurnamen „Eiserne Hand" und auf Gemarkung Wolken im
Maifeld, Lkr. Koblenz.

Otto Bach (Deutsche Ortsnamen II, 1, 422) nennt ein Forsthaus „Eisenhand" auf
Gemarkung Darmstadt-Bessungen. Der Name geht wohl auf einen Wegweiser zurück
. 1602 verzeichnet die Darmstädter Stadtrechnung einen Betrag für „zwo
seulen . . . , so an die Straszen aufgerichtet worden mit den Eisernen Händen oder
Weg Zeigern". Bach erwähnt bei Darmstadt auch eine „Hölzernhand".
Hans Kleiber schrieb über „Uralte Grenzsteine der ehemaligen Markgenossenschaft
Euenheim" und erwähnt eingemeiselte Hände mit ausgestreckten Fingern. (Bad.
Heimat, 48, 1/2, 1968, 69—71).

Die „Eiserne Hand" bei Lörrach bezieht sich auf die „Multe", einen Fußweg, der
vom „Steinenweg" der ehemaligen Gemarkung Stetten abzweigt, den Geländesporn
des Maienbühl und damit das Schweizer Hoheitsgebiet durchschneidet und nach
Inzlingen führt. Er ist die kürzeste Verbindung von Stetten nach Inzlingen.

(2) Albert Krieger, Topograph. Wörterbuch von Baden, 2. Auflage, 1904, 1090/91.

(3) Emil Iselin, Geschichte des Dorfes Riehen. 1927, 49.

(4) Emil Iselin, Geschichte des Dorfes Riehen. 1927, 46.

(5) Emil Iselin, Seite 49 der Anmerkungen

(5) Emil Iselin, Seite 49 der Anmerkungen

(6) Emil Iselin, Seite 48

(7) Fr. Kuhn, Lörrach-Stetten im Frühlicht der Geschichte.
Die Markgrafschaft Müllheim (Baden), 1963, 6, Seite 6.

(8) Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. 1966, XVI. und XXVII.
1967, XXXIV.

(9) Emil Iselin, Seite 50.

(10) Dieses „bischofsgut" entspricht der heutigen Bischofshöhe.

(11) Ernst Wagner, Fundstätten und Funde in Baden. II. Tübingen 1908, Seiten 156,
1491, 149, 175.

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