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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 36
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0038
Die Freiherren von Baden und der Karlshof in Liel

von A. E i s e 1 e , Kandern

Das Geschlecht der Freiherren von Baden stammt aus der Gegend von Kirchheim
unter Teck, wo auch die Heimat jener Familie zu suchen ist, die man später
die Zähringer nennt. Wenn es 1130 von Heinrich und seinen zwei Brüdern Rudolf
und Bertold heißt, sie seien „ex hominibus ducis", so bedeutet das, daß sie zur
engeren Umgebung eines Mannes gehörten, der vom König zum Grafen oder
militärischen Befehlshaber (dux) ernannt worden war. „Diese Hochadelsschicht ist
das Ergebnis einer politischen Entwicklung, welche damit begann, daß das fränkische
Königtum zur Erledigung bestimmter Verwaltungsaufgaben einzelne Adelige
mit besonderen Machtbefugnissen und Herrschaftsrechten ausstattete, die mit der
Fortbildung des Lehnsrechtes seit dem 9. Jahrhundert in wachsendem Maße erblich
wurde" (Kleewitz). Zu welchem Geschlecht diese drei Brüder besonders enge
Beziehungen hatten, geht aus dem Namen des einen von ihnen hervor: er heißt
Bertold.

Erst seit der Mitte des 11. Jahrhunderts beginnen die Angehörigen des Adels
ihrem Namen eine nähere Bezeichnung beizufügen. Man wußte, wer gemeint war,
als 893 der König der Ostfranken Arnulf ein Mandat erließ an die Grafen Adalbert
, Bertold, Burchard, Udalrich und alle primates des alemannischen Stammesgebietes
. Bertolde heißen die späteren Zähringer; Burchard und Udalrich werden
uns noch begegnen. 962 und dann wieder 968 finden wir einen Bertold als Breisgaugraf
als Nachfolger Ludolfs, des Königssohnes, den Otto der Große nach dem
Prozeß gegen Guntram den Reichen 952 eingesetzt hatte. Aus Guntrambesitz
erhielt das Kloster Einsiedeln den Ort Liel, den es dann 1299 durch Tausch an das
Kloster Beinweil abtrat. Von diesem Kloster gibt es keine Stiftungsurkunde. Es
ist also bis heute das Stiftungsdatum umstritten. Nach den Annales Heremi des
Christopherus Hartmann (1612) fallen die Anfänge in das Jahr 1124, und Einsiedeln
wird als Mutterkloster bezeichnet. Die Hirsauer und Beinwiler Tradition
dagegen berichten, daß das Kloster 1085 gegründet worden sei. Der erste Konvent
mit Abt Esso an der Spitze bestand aus acht Hirsauer Mönchen. Hirsau war zum
Mittelpunkt der Reformbewegung geworden, besonders seit 1069 der gelehrte Abt
Wilhelm aus Regensburg Abt in Hirsau geworden war. Er führte die weiße Tracht
ein. Er schuf die Einrichtung von Laienbrüdern. Auch nahm er nicht nur wie bisher

Julius Kibiger: Der Karlshof ob dem Erlenboden bei Liel

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