Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 57
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0061
Die Mädchen rächten sich mit:
Heidelbeeri, Tinte, d Maidli schmecke wohl un d Buebe stinke!
Fritz, Schnitz, Hoseschlitz!

Oder gar mit:
S Erhards Große schißt in d Hose,

s Erhards Chleine schißt in d Zeine! (Zeine = zweihenkeliger Weidenkorb)

Einem neugierigen Kind wehrte die Mutter:
Wunderfitz, hesch d Nase gspitzt!

Geriet einem Mädchen die Näharbeit daneben, lachte der Vater:
D Näihere vu Gupf näiht alli Tag ei Stupf,
un was si hüt näiht, macht si morn wider uf!

Das Büblein wollte nur das Weiche und Weiße im Brot haben und bat seine Mutter:
Muetter, gimmer Brot. Aber kei Oberrampft, kei Unterrampft, un doch Brot!

Abzählreime gab es verschiedene:
Äne, däne, Tintefaß, gang in d Schuel un lehr dii Sach,
chunnsch mer heim un chasch mer nüt,
nümm i d Ruete un fitz di mit.
Schwile wie ne Nuß, und du bisch duß!
Eis, zweu, drei, vier fünf, strick mer e Paar Strümpf,
nit zue groß un nit zue chlii, suscht muesch du der Fanger sii!
Eis, zweu, drei, vier, fünf, sechs, sibe,

in der Hauptstroß Nummere sibe, chrapplet e Lus, pfift e Mus,
eis, zweu, drei un du bisch duß!

Eis, Geiß, Zinke, binke, hacke, Backe, schnälle-bälle,
biff, baff, buff, das isch die römischi-böhmischi Haselnuß.
Biff, baff, buff, un du bisch duß!

S goht e Männli über d Brücke, het e Sädkli uf em Rucke,

das isch voll mit Haselnuß, eis, zweu, drei un du bisch duß!

Ich un du, un s Müllers Suu, un s Becke Esel, dä bisch du!

Heb im Roß der Schwanz uf, blos ehm hintedrii,

s chunnt e weiche öpfel use, un dä ghört dii!

Metzger, wetz mer s Metzgermesser, aß i cha ne Süüli steche.

Mir e Würstli, dir e Würstli, dir e broote Vögeli

un dir e Chatzegögeli! (Gögeli = Häufchen)

Der verkehrte Reim wurde zum Trost gesagt:
Du arme Durli, wie tropfsch du mi, wie glidre diini Zittre.
Spring d Hose uf, leg d Stege aa, zünd d Chueh aa, d Laterne het gchalberet!

Wenn ein Bauer ein Schwein schlachtete, war es noch um die Jahrhundertwende
üblich, daß arme Kinder bei ihm „go s Würstli singe" gingen. Dafür bekamen sie
auch ein Würstchen, Wurstsuppe oder sonst etwas davon geschenkt. Das Liedchen hieß:
Guete n Obe! Gott segne euri Gobe,

Gott segne euer Esse un Trinke, s Süüli, das würd nümmi hinke.
Süüli, Süüli, Chrummbei, gemmer e Wurst, no gang i hei(m),
gemmer kei so chleini, gemmer zwoo für eini.
Bib, bib, bib, gemmer au e Ripp,

s Süüli het e große Mage, gemmer au der Schwartemage,
Süüli uf em Mischt, gemmer alles was in der Büttene ischt.
D Nochbere isch e bravi Frau, wenn si will, no git si au!

Zum Schnellsprechen waren folgende Sätzchen:
In Ulm und um Ulm und um Ulm herum.
Arne Lädemli lädelet me.

(Lädemli = kl. Fensterladen, lädele = diesen auf und zu klappen)
Putzisch zerscht d Zäh oder ziechsch zerscht d Schueh aa?

Zwei Sätze fingen mit demselben Buchstaben an:
Wenn Wasser Wii wär, wu wotte Welmliger Wiiber Windle wäsche?
Hinters Hanse Herehus hange hundert Herehemder,
Hans, hols heim, hängs hinters Heu!

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