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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 59
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0063
Au d Chinder un der Kuckuck häns mitenander: „Kuckuck!" —
„Wo bisch?" — „Im Wald!" — „Was hesch?" — „E Frosch!"
„Gimmer au!" — „Nei, nei!" — „Gizhals!"

Das Gschichtli vom Jaköbchen und den Birnen war sehr beliebt:
Joggeli will go Birli schüttle, Birli wann nit falle,

si hän noh grüeni Schnalle. (Schnalle = Stielenden)

Do schickt der Meister s Hundeli uuse, soll go s Joggeli biße.
Hundeli will nit Joggeli biße, Joggeli will nit Birli schüttle,
Birli wann nit falle, si hän noh grüeni Schnalle.

Nun schickt der Meister nacheinander:
S Bengeli, soll s Hundeli schla, s Füürli, soll s Bengeli brenne,
s Wässerli, soll s Füürli lösche, s Chälbli, soll s Wässerli sufe,
der Metzger, soll s Chälbli metzge, — und nun hieß es:
Metzger will nit Chälbli metzge, Chälbli will nit Wässerli sufe,
Wässerli will nit Füürli lösche, Füürli will nit Bengeli brenne,
Bengeli will nit Hundeli schla, Hundeli will nit Joggeli biße,
Joggeli will nit Birli schüttle, Birli wänn nit falle,
si hän noh grüeni Schnalle.

Do schickt der Meister der Henker uuse, soll go der Metzger henke.

Jetzt will der Metzger s Chälbli metzge,

jetzt will s Chälbli s Wässerli sufe usw., — und zuletzt:

jetz wänn d Birli falle, jetz hän si keini grüene Schnalle!

Ein ähnliches ging um „Chätzli un Müüsli":
Es isch emol e Chätzli un e Müüsli gsi, die hän über e Bach welle.
S Müüsle het gsait: „Chätzli, gang du zerscht dure!"
Aber s Chätzli het gsait: „Nei, Müüsli, gang du zerscht dure!"
No isch s Müüsli dure un s Chätzli hintenoo,
un s Chätzli het im Müüsli s Schwänzli abbisse.
S Müüsli het gsait: „Chätzli, gimmer s Schwänzli wider!"
No het s Chätzli gsait: „Wenn du mer Ches gisch!"
Do isch s Müüsli zue der Frau gange un het gsait:

„Frau mir Ches, Chätzli Ches, aß mer s Chätzli mii Schwänzli wieder git!"

D Frau het gsait: „Wenn du mer e Messer gisch!"

No isch s Müüsli zuem Schmid grennt un het gsait:

„Schmid, mir Messer, Frau Messer, Frau mir Ches, Chätzli Ches,

aß mer s Chätzli mii Schwänzli wieder git!"

Der Schmied wollte Horn, der Bock Heu, die Matte Wasser, der Brunnen einen Kranz,
die Braut ein Paar Schuhe, der Schuhmacher Borsten und die Sau wollte Stroh.

Da hieß es nun:
No isch s Müüsli zuem Bur un het gsait: „Bur, mir Strauh,

Sau Strauh, Sau mir Burscht, Schuehmacher Burscht, Schuehmacher mir Schueh,

Brut Schueh, Brut mir Chranz, Brunne Chranz, Brunne mir Wasser,

Matte Wasser, Matte mir Heu, Bock Heu, Bock mir Horn,

Schmid Horn, Schmid mir Messer, Frau Messer, Frau mir Ches,

Chätzli Ches, aß mer s Chätzli mii Schwänzli wider git!"

Do het der Bur zuem Müüsli gsait: „Gang selber ufe uf der Strauhstock

un ghei Strauh abe!" Un s Müüsli isch ufe un het welle ne Boose Strauh abegheie

un isch selber dermit abe ins Schüüretenn gheit un isch tot gsi.

Jetz hets kei Schwänzli meh brucht! (Ches = Käse, Boose = Bündel)

Es gehörte schon eine gewisse Fertigkeit dazu, alle diese Stationen schnell und fehlerfrei
über die Runden zu bringen.
Einfacher war ein anderer Kettenreim:
S isch emol e Maa gsi, der het e hohle Zahn gha,
in dem Zahn isch e Chischtli gsi, in dem Chischtli isch e Briefli gsi,
in dem Briefli isch gstande: S isch emol e Maa gsi — usf.

Schon früh lernten wir Kinder die Hebellieder, die vielen Volkslieder und auch
das Schweizerliedchen:

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