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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 2/3.1970
Seite: 82
(PDF, 15 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-02-03/0010
zweistöckiger Erker auf der Rheinseite, zwei Treppentürme auf der Rückseite des
Schlosses und ein Abortturm gegen den Rhein zu.

Der Renaissancebau

Dadurch, daß der Ordensstaat in Ostpreußen durch Albrecht von Brandenburg
1525 in ein weltliches Fürstentum unter der Regierung der protestantischen
Brandenburger und in politischer Abhängigkeit von Polen umgewandelt wurde,
verlor der Orden viel von seiner Bedeutung, und die einzelnen Ordensniederlassungen
mußten sehen, wie sie sich durch die Stürme der Zeit, den dreißigjährigen
Krieg und die französischen Überfälle durchschlagen konnten. Gleichzeitig wurden
die Kommenden selbst so etwas wie geistliche Minimalstaaten mit eigener hoher
Gerichtsbarkeit. (Der kleine Ordensstaat Beuggen umfaßte die beiden Dörfer
Karsau und Riedmatt.) Damals verringerte sich die Zahl der Ordensritter in den
Ordenshäusern noch mehr, bis schließlich nur noch einer da war, der Komtur,
allerdings mit einem Heer von Bedienten, so daß es bald nötig war, den Wohnraum
wieder zu verdoppeln, um standesgemäß leben zu können. So wurde denn
ums Jahr 1585—1598 das Schloß noch einmal aufs Doppelte vergrößert und dem
Stil der Zeit entsprechend umgeändert. Alles, was nach Gotik aussah, wurde, so
weit es ging, als altmodisch zum Verschwinden gebracht. Dafür wurden zwei neue
sechseckige Treppentürme angebaut, und der große Neubau wurde durch Gesimse
zwischen den einzelnen Stockwerken geschmackvoll gegliedert.

Das Barockschloß

Damit war aber die Entwicklung noch nicht zu Ende, sondern sie ging konsequent
noch einen Schritt weiter. Nach 150 Jahren war man mit dem Renaissanceschloß
bereits nicht mehr zufrieden. Das ganze Schloß wurde im Barockstil einheitlich
umgestaltet. Nur den alten Kreuzfahrerturm ließ man unverändert weiter

Schloß Beuggen bei Rheinfelden (Hochrhein)
(Aufn. Friedrich Reinert, Haagen)

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