Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 2/3.1970
Seite: 86
(PDF, 15 MB)
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einem auf hölzernen Pfosten stehenden Wehrgang aus (den man zwischen der Mühle und
dem Rheintor erkennt) konnte man die zahlreichen Schießscharten bedienen. Die Tore
führten ursprünglich durch Torhäuser, wurden aber bei der Verstärkung der Befestigung
(um 1530) neben diese verlegt. Der Zugang auf der Rheinseite wurde damals zu einem
Nebeneingang degradiert und das bergwärtige Tor umgekehrt vergrößert. Wahrscheinlich
bestand rheinaufwärts noch ein drittes Tor, das auf Bild I mit zwei kleinen Türmchen
und einem dazwischen liegenden Wehrgang hinter zwei Zacken der kriegerischen Umrahmung
hervorschaut. Es dürfte abgebrochen worden sein, als die barocke Gartenanlage
eingerichtet wurde. Statt durch ein altmodisches Tor in der Ringmauer konnte man diese
nun durch ein schönes schmiedeeisernes Gittertor betreten, das allerdings auf Bild II nicht
zu sehen ist. Auch die Befestigung des frühen 16. Jahrhunderts ist deutlich sichtbar. Sie
wurde als ein Kranz von kleinen Rundtürmen vor die alte Ringmauer gelegt. Der Schloßgraben
, der damals ausgehoben wurde, dürfte auf Bild I etwas überdimensioniert geraten
sein, täuscht er doch vor, der Rhein umspüle in mächtigem Zug die ganze Schloßanlage.
Eine besondere Beachtung verdient in diesem Zusammenhang der rheinwärts liegende
Torturm. Während nämlich sonst das Bild I in den Proportionen und vor allem in der
Perspektive richtig gezeichnet ist, fällt dieser Turm ganz aus dem Rahmen In Wirklichkeit
ist er nämlich nicht plump und massig, sondern so wie Bild II ihn zeigt. Auch ist
der Eingang durch den Torturm unrichtig gezeichnet. Er führte nämlich seit 1530 nicht
mehr durch das Tor selbst, sondern durch einen seitwärtigen Anbau, wie er auf Bild II
richtig gezeichnet ist. Am auffälligsten aber ist die Riesenuhr, deren Zifferblatt heute noch
vorhanden ist. Sie ist aber nicht annähernd so groß und nicht auf dieser Seite des Turmes
angebracht, sondern auf der Seite gegen den Hof, die vom Standpunkt des Zeichners aus
gar nicht gesehen werden kann. Wie ist diese Unstimmigkeit wohl zu erklären? Am ehesten
so: kurz bevor der Kalender, aus dem das Bild entnommen ist, erschien (1702), mag
diese Uhr (eine moderne mechanische und nicht eine altmodische Sonnenuhr) an dem
Turm angebracht worden sein, und man mag sie als ein besonderes Prunkstück betrachtet
haben, das man auf dem Kalenderbild gerne zeigte. So mag denn der Kupferstecher die

Eingang zum „Meierhof der
Komtur ei Beuggen in Fischingen
aus dem Jahre 1607
(Aufn. Fr. Schülin)

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