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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 2/3.1970
Seite: 130
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hofen gelegen (vor alt Landstraß, so gen Minder Cander geht) jenseits der Straße,
so gen Merer Cander geht, gegen dem Ackerfeld und hinten gegen die Straß,
so gen Sitzenkirch geht. Das einte Haus, das ist die Bergwerks Verweserei."

Minder Cander

Damals bestand Kandern noch aus vier getrennten Ortsteilen: der Kern der
Siedelung, Mehrer Cander genannt, lag um die Kirche. Südlich davon war um
die Papiermühle eine Reihe von Gebäuden. An der Straße nach Sitzenkirch lag
östlich der Minderkander etwa gegenüber dem früheren Schwesternheim Minder
Cander, das heißt Klein-Kandern im Gegensatz zu Mehren-Cander gleich Groß-
Kandern. Als 1589 der Landvogt einen Platz für ein Forsthaus suchte, fand
er ihn „am Ende des Dorfes". Das Bergwerk bildete einen Ortsteil für sich, abgelegen
vom eigentlichen Dorfe. Zwischen Dorf und Werk war die Verwaltung
oder, wie es in dem Berain heißt, „das einte Haus ist die Bergwerks Verweserei".
Und das andere Haus? Es gehört dazu, denn das Bergwerk hatte das Recht nach
einer Bergwerksordnung, die der Markgraf 1604 erließ, „auch Backen, Metzgen,
Weinschenken, Kaufmannschaft, Kramerei, Kremplerei oder andere nützliche ehrbare
Hantierung, wie Bergwerksbrauch ist und Bergordnung gemäß zu treiben, in
welchem wir doch die Bergwerksbeamte und Verweser der Sache aufsetzen." Als
die Kanderner Wirte und Geschäftsleute sich wieder einmal beschwert hatten, daß
die Geschäfte im Ort durch die Bergwerkswirtschaft geschädigt würden, verlangte
der Markgraf Aufklärung. Der Kammerrat und Forstmeistereiverweser Bischof
aber mußte feststellen, es sei in den Akten nichts weiter zu finden als eine vom
Markgrafen Friedrich 1649 zu Basel erneuerte und bestätigte Bergordnung, wonach
„die Admodiation noch diese Stund exerzieren lasse." Das war im Jahre 1741!

Es ist hier nicht der Ort, die ganze Entwicklung des Werkes und der Wirtschaft
aufzuzeigen. Aber es ist einleuchtend, daß von Anfang an nicht alle
schriftlichen Geschäfte und die Wirtschaft in einem Hause betrieben werden konn-

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