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ten. Es gehört also das Haus nebenan dazu, und hier entwickelte sich in immer
stärkerem Maße die Wirtschaft. Wer deren gewaltigen Torbogen sieht, der weiß,
daß hier die Einfahrt für die Heuwagen und Fruchtwagen war. Dieser Torbogen
zeigt merkwürdigerweise auf der Innenseite die Jahreszahl 1571, dasselbe Jahr,
in dem die Bergwerks-Verweserei erstmals urkundlich erscheint. Wer bei J. P. Hebel
in den Worterklärungen zu den alemannischen Gedichten nachschlägt, rindet dort
Weserei gleich Verrechnungsstelle bei den Eisenhütten und eine dabei errichtete
Weinschenke. Als die Gedichte 1838 neu erschienen, war das Bergwerk noch in
Betrieb. Aber der Faktor Kümmich hatte den Wirtschaftsbetrieb an sich gezogen.
Grasgarten des
Freiherrn von Stetten
Haus u. Garten
Joh. Gg.
Schanzlin
Ausschnitt aus:
Onginal-Plan
über Gro8h Eisenwerk
zu Kandern 1840
Maßstab 1 1000
Geometer Fischer
I a Verwaltungs-Gebäud
b Ökonomie-Gebäude
c Hofraum
d Gemüsegarten
II a Großschmiede
b Kohlhütte
c Zimmerschopf
d Laboranten-Wohnhaus
e Ökonomie Gebäude
f s g Gerbhäuschen
g Hof- und Hüttenplatz
h Gemüsegärten
i Schmiedenweg
---heutiger Weg
Anmerkung:
die nicht bezeichneten Gebäude
gehören nicht zum Eisenwerk
1838 erhielt Kümmichs Sohn das mittlerweile in den Besitz Kümmichs übergegangene
Anwesen, in dem eine Brauerei eingerichtet worden war. Aber der junge
Kümmich hatte dort kein Auskommen. Die Wirte wechselten, bis 1877 Johann
Georg Kramer aus Müllheim die „Weserei" kaufte, die mittlerweile vielfach umgebaut
wurde. Der große Torbogen ist jetzt als Fenster in die Hebelstube einbezogen
, in der man an der Decke noch die alten Balken mit den Schwalbennestern
sieht. Das „einte Haus" aber ist heute Spital, nachdem die Bergwerke mit allem
1872 verkauft worden waren.
Liebe und Treue zu Tannenkirch
von Hermann Burte f
Vom Tale des Feuerbachs aus gesehen, liegt das Dorf Tannenkirch auf der
Höhe, überspannt von der schöngeschwungenen Himmelslinie der Hohen Schule,
die gegen den Erlenboden steil abfällt. Der alte Markgräfler Kirchturm, von
mächtigen Tannen umstanden, schafft die bildliche Darstellung des schönen
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