Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 2/3.1970
Seite: 138
(PDF, 15 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-02-03/0066
Peterli jäte:

Der Pfandinhaber muß sich an den Boden kauern und so tun, als ob er mit den
Händen Unkraut jäte. Der Spielleiter fragt ihn: „Was machsch du do?" — Er sagt:
„Peterli jäte!" — Spielleiter: „Wer soll der helfe?" — Er nennt einen Namen. Der Genannte
muß sich dicht neben ihn kauern, jäten, bis alle an einer geraden Reihe hocken,
aber keiner darf sich auf die Hände stützen. Zuletzt kommt der Spielleiter an die Reihe,
der mit kräftigem Stoß die ganze Reihe umstößt.

Ins Tischbei biße, bis es brüelt

Der Pfandinhaber muß unter den Tisch und einen andern so ins Bein kneifen, daß
er aufschreit.

Der Ofe abete:

Auf dieses Spiel weiß der Spielleiter geschickt hinzusteuern, weil einem Mädchen
vorbehalten bleibt, vor den Ofen zu knieen und zu sagen: „Liebe Ofe, i bet di aa, du
bruchsch Holz un i ne Maa!"

Im Ofe sibe Ehre atue:

Der Pfandinhaber muß den Ofen streicheln und z.B. sagen: „Du liebe Ofe, du
schöne Ofe, du warme Ofe, du tüüre Ofe . . ." u. a.

Mit alle Viere d Wand uf:

Der Pfandinhaber nimmt einen Stuhl und geht mit dessen vier Beinen die Wand
hoch.

Wie gfallt der dii Nochberschaft?

Alle bilden auf Stühlen sitzend einen Kreis. Der Pfandinhaber steht in der Mitte
und fragt einen Mitspieler: „Wie gfallt der dii Nochberschaft?" Antwortet dieser: „Guet!"
so muß er einen andern fragen. Sagt er: „Schlecht!" oder: „Nit guet!", wird er gefragt:
„Was mueß anderscht sii?" Er sagt: „Dä mueß sitze, wu dä sitzt, un dä, wu dä sitzt"
usw. Ist er fertig, klatscht der Frager in die Hände, und während die Genannten ihre
Plätze wechseln, muß er versuchen einen freien Stuhl zu ergattern. Der Übriggebliebene
muß weiterfragen. Wenn aber der Frager die Antwort bekommt: „Mir gfallt gar nüt!",
klatscht er in die Hände und ruft: „Allgemeine Rümpel!", und jeder muß seinen Platz
wechseln. Wer sitzen bleibt, muß ein Pfand geben.

D Uhre ufzieh:

Der Pfandinhaber muß sich vor der Uhr auf einen Stuhl stellen und wird vom Spielleiter
gefragt: „Was machsch du do?" Er sagt: „D Uhre ufzieh!" Der Spielleiter: „Wievil
Zit ischs?" — „Drei!" (z.B.) Speilleiter: „Wer mueß der helfe?" Ein Bursche nennt ein
Mädchen, ein Mädchen einen Burschen, der sich auch auf einen Stuhl stellen und dem
Partner drei Küsse geben muß. Ähnlich verläuft das Spiel:

I bi in Bach gfalle:

Der Pfandinhaber hockt am Boden und wird gefragt: „Was machsch du do?" — „I bi in
Bach gfalle!" — „Wieviel Meter tief?" — „Fünf" — „Wer mueß di usezieh?" Der
genannte Partner muß vor ihm hinknieen, fünf Küsse geben und ihn hochziehen.

Zuem Fenster usrüefe:

„Zünde d Chueh aa, d Laterne het gchalberet!" Die Seefelder rufen: „Binde de
Hüehner d Schwänz uf, s regnet Holzäpfel!"

„Ins Großmuetters wullene Unterhose"

sagen ebenfalls die Seefelder als lustigen Zusatz. Reihum wird jedem Mitspieler leise
ein Liedanfang ins Ohr gesagt. Der Frager fragt: „Wie heißt dii Liedli?" und bekommt
etwa zur Antwort: „Guter Mond, du gehst so stille — ins Großmuetters wullene Unterhose
!" Oder: „Uf de Wase grase d Hase — ins Großmuetters wullene Unterhose!" usw.

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